Tropical Ending

Am Vormittag gibt es eine kleine Stadtrundfahrt und einen Blick auf Industrie- und auch Wohnviertel. Da Sonntag ist, ist es recht ruhig. Ca. 15 km vom alten Port ist das neue Viertel South Hedland entfernt. Dazwischen Salzgewinnung und Wetlands. South Hedland hat ein großes Shoppingcenter und da wird heute Umsatz gemacht. Beachwear und Klamotten, eine Eiskastenladung, Sprit für das Auto und Mittagessen mal native McDonalds Menüs. Dann ab auf den Highway No. 1 nach Norden. Noch 600 km bis Broome. Schon ein paar km außerhalb der Stadt ist wieder kein Verkehr mehr. Stopp am Pardoo Roadhouse. Hier ergattern wir noch 2 Biere, in Port Hedland sind die Bottelshops anscheinend am Sonntag geschlossen. Das Roadhouse ist sehr sehr gepflegt. Dann noch 100 km weiter bis zur Abzweigung zum 80 Miles Beach. Unsealed Road, 9 km zum Meer. Zuerst geht’s flott voran mit ca. 60 km/h, dann aber wird es bumpy. Aber es geht doch prima dahin, man gewöhnt sich ja an alles. Dann End of Road und ein Campingplatz, den wir uns so nicht erwartet haben, fast Luxus. Hier gibt es zwar keinen Pool, dafür einen extrem breiten, ganz ganz flachen Sandstrand, unendlich lang in beide Richtungen bis zum Horizont, ohne Menschen. Wassertemperatur mindestens 35 Grad. Palmen und Schatten am Campground. Ausspannen, plantschen (aber Vorsicht vor Haien und Stachelrochen). BBQ. Die Nacht ist sehr heiß und vor allem feucht, Schlaf ist schwer zu finden. Wir kommen jetzt wirklich in den subtropischen Bereich.

Der Himmel ist schon um 7h morgens bewölkt, aber es ist trotzdem heiß und schwül. Noch vor dem Frühstück ein kurzer Strandspaziergang. Dann eine Strandwanderung am Vormittag, unterbrochen durch Abkühlung im türkisen Meer. Nette Wellen. Nach 14 Uhr kommt auch die Sonne durch – hot, hot, hot. Vor dem Campground angeln ein paar Fischer kleine Haie direkt am Strand im 50 cm tiefen Wasser. Mittagshitze = dösen im Schatten. Unsere holländischen Freunde kommen auch am Nachmittag an. Zum Sonnenuntergang geht es noch einmal an den Strand (Fotos!). Dafür brauchen wir dann die Taschenlampen zum Grillen. Sternenklare Nacht - aber heiss, das Auto bleibt offen – leider merken das auch die Sandflys - über 30 Stiche.


Früh wird aufgestanden und alles hergerichtet. Es ist schon morgens recht schwül und die Flybites jucken. Wir quatschen noch lange mit einem Aussie, der einen ganzen Autobus + Auto + Boot + Familie + Meerschweinchen mit hat: Er fährt in ca. 2. Jahren einmal rundherum. Dann geht es los zuerst die 9 km unsealed zurück zum Highway und dann weitere 40 km zum Sandfire Roadhouse. Das ist eher enttäuschend, eigentlich nur ein Container. Noch mal volltanken und weiter geht es. Es wird sehr heiß und auch sehr feucht. Etwa 100 km vor Broome ändert sich die Landschaft, es wird sehr, sehr grün. Hier regnet es öfter, Wasser steht in den Gräben neben der Straße. Wir erreichen Broome und die Touristeninfo, es gibt hier gleich 4 oder 5 Campgrounds und sogar einen McDonalds für einen Mittagsimbiss. Dann ab zum Pool im Cable Beach Campground. Luxus mit 450 Stellplätzen – wir residieren nur 5 m vom Pool entfernt und das ist gut so! Es ist unwahrscheinlich heiß und feucht, ab ins Wasser. Erst am Abend geht es zum Essen in die Stadt, inklusive Ginger-Bier-Drinks, mal was ganz anderes. Die Nacht wird zum Horror, tropisch feucht wie in einem Palmenhaus. 3 nächtliche Duschen machen es auch nicht viel erträglicher.

Beim Frühstück entschließen wir uns, ein Quartier mit Air Condition zu suchen, sonst hält man es hier einfach nicht aus. Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt – Beaches, Friedhof (japanisch), Port, Cafe – und mieten uns danach im Palm Grove Resort eine Cabin. Nett, wieder mal ein eigenes Bad und vor allem eine Klimaanlage zu haben. Erst mal alles raus aus dem feuchten Auto und kühlen. Dann ein Poolnachmittag. Erst um 5 pm fahren wir ein bisschen einkaufen für ein abendliches, sehr relaxtes BBQ. Gegessen wird aber drinnen, gekühlt! Dann setzt es ein schönes tropisches Gewitter und Wind. Auch in der Nacht regnet es – draußen!


Nach einem sehr späten Frühstück mit frischen Erdbeeren (im Februar!) brechen wir zum Shopping Trip in die Stadt auf. Die Salbe, die ich mir gestern gegen die Sandfly Bites vom 80 Miles Beach gekauft habe hilft gottseidank, dafür bin ich trotz tropischer Hitze ziemlich verkühlt. Das hat sich aber leider schon ein paar Tage abgezeichnet. Wir schauen uns zwei Perlenfischerboote an, dann tingeln wir durch diverse Shops Downtown. Gifts, Bücher etc, wozu gibt es Kreditkarten. Nachmittags zieht es zu und beginnt wieder zu donnern, drum gibt es für uns zwei Stunden Ruhepause in der Cabin. Um 4 pm geht es dann zum Malcom McDouglas Krokopark. Es gibt eine Führung für eine handvoll Leute mit Fütterung der Krokodile. Wirkliche „nette“ Exemplare leben hier, alle eingefangene Problemkrokodile, die sich auch schon teilweise gegenseitig kräftig ramponiert haben. Der Größte ist ca. 5 m lang und etwa 80 Jahre alt. Es ist Breading Zeit. Die Eier werden von den Pflegern aus den Nestern entfernt und für die Zucht ausgebrütet. Mit drei Jahren sind sie dann ca. 1,8 bis 2 Meter groß und müssen ihre Haut lassen. Die geht für 900 A$ nach Frankreich. Nach über einer Stunde mit vielen hautnahen Zähnchen geht es für uns zurück. Wir wollen ums Eck noch was essen, aber sorry Kitchen closed at 6 pm. Wir gehen zum Cable Beach Kamele schauen. Die „Roten“ steigen gerade auf, die „Blauen“ sind schon unterwegs auf ihrer Abendtour. Dichte Wolken, daher keine Abendsonne. Als wir zurückgehen wollen geht der Regen los. Wir improvisieren und gehen direkt am Cable Beach ins Zanders gut Abendessen. Ich bin immer noch verkühlt und hab nur Appetit auf Salat. Der ist dafür sehr stylish wie das ganze Lokal. Der Heimweg wird dann zur Dusche im starken Regen. Aber bei der Temperatur hier ist das gar nicht so unangenehm.

Es regnet fast die ganze Nacht. Riesen Lacken überall und ein kühler Morgen (nur 26 Grad). Wir putzen zuerst mal das Auto und brechen um 11 Uhr auf um das lokale Museum zu besuchen. Sehr sehr interessant was die lokalen Voluntiers hier zusammengetragen haben. Auf der Heimfahrt gibt’s wieder einen Wolkenbruch. Zu Mittag essen wir unsere letzten Vorräte auf, dann bringen wir das Auto zurück. Keine Probleme, hier wird Apollo nur durch ein 1-Frau-Reisebüro mitrepräsentiert. Weil es wieder mal schüttet, führt sie uns sogar mit ihrem eigenen Auto zurück zum Campground zurückgeführt. Wir checken unsere Flüge und kommen drauf, dass unser Flug nach Perth morgen anscheinend gestrichen wurde und wir auf einen anderen Flug 2 Stunden später umgebucht wurden. Also kein langer Break in Perth. Dafür gibt es jetzt auf einmal Sonnenschein – also zum Pool. Nach einer Stunde aber wieder Wolkenbruch. BBQ heute indoor – nur der BBQ steht draußen aber unter Dach. Ein Wallabie schaut auch tropfnass vorbei. Abends werden die Taschen langsam gepackt.


Der Morgen ist heute wieder teilweise sonnig. Frühstück und dann nachmals an den Pool. Um 11 Uhr wird noch einmal geduscht, gerade als draußen wieder mal der Tropenregen einsetzt. In der Pilbara Region soll es in den letzten Tagen 350 mm geregnet haben (ca. eine Halbjahresregenmenge in Wien). Die meisten Straßen sind wieder zu, nur gut dass unser Flieger so was nicht braucht. Nördlich von Broome ist gestern Nachmittag eine Cyclonfront Richtung Exmouth durchgezogen. Alles Verwertbare wird noch aufgegessen und um 12 Uhr ausgecheckt (selbst, weil die Rezeption ist auf Mittagspause). Mit dem Taxi geht es durch große Lacken zum Flugplatz mitten in der Stadt. Etwas ungewöhnlich, dass man dafür Richtung Downtown fahren muss. Checkin mit einiger Verwirrung ob unser Gepäck jetzt für die zwei Anschlussflüge auch gleich durchgecheckt werden kann. Leider nicht. Der Wartesaal ist winzig, einfache Holzbänke mit nur wenig mehr als einem Dach drüber. Qantas boardet wie üblich in Rekordzeit. In 10 Minuten ist man hier abflugbereit (B 717). Der Flug bietet eine nette Aussicht nach dem Start, noch einmal 100 km Beach. In Perth knöpft man uns wieder mal 16 A$ für den Bustransfer zum internationalen Terminal ab (ein halbes Mal rund um den Flughafen). Dann warten, mehr als 5 Stunden. Ein bisschen Kaffee trinken, shoppen, einchecken (der Flug ist bis zum letzten Platz voll) und Ingrid kriegt auch noch ihren versprochenen Red Rooster. Abflug um Mitternacht – Goodbye Oz! Der Flug wird länger dauern, weil heute nicht die direkte Linie über den indischen Ozean geflogen werden kann – vielleicht wegen dem Zyklon. Also fast 13 Stunden. Dafür hat die gerade mal 8 Monate alte 777-200LR wieder ca. 600 Filme und Unmengen CDs im Entertainmentprogramm. Eine sehr lange Nacht.

Der Dubai Airport ist am frühen Morgen vollgestopft mit Menschen. Zuerst langes Anstellen bei einer Sicherheitskontrolle und dann quer durchs riesige Terminal voll mit Geschäften. Hier geht es zu wie in der SCS in der Vorweihnachtszeit. Noch mal 2-3 Stunden warten, dann noch mal in eine 777-300 für weitere 6 Stunden nach Wien, bissl essen, lesen, Filme schauen, die Zeit totschlagen.


Mehr und größere Photos vom 80 Miles Beach und aus Broome gibts hier und hier.

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Last Updated: 2010-02-01