Der Cyclon vor der Küste wird immer stärker. Es fällt daher der Entschluss, ihn weit räumig zu umfahren. Soll heißen weg von der Küste ca. 500 km ins Hinterland fahren und dort nach Norden.
Daher gibt es einen frühen Aufbruch in einer Regenpause. Noch ein Fleischeinkauf und dann geht es quer über die Dividing Range nach Westen. Zuerst über kleinere Highways über Kilcoy und
Yarraman nach Dalby. Dort gibt es sogar einen McDonalds, so groß ist die Stadt. Immer wieder regnet es, der Himmel ist total bedeckt, die Wolken hängen in den Bergen. Trotzdem schöne Fahrt
durch fruchtbares Agrargebiet. Bei Dalby ändert sich die Landschaft. Jetzt ist es bretteleben und die Straße schnurgerade. Dafür auf einmal richtig viele große Roadtrains auf dem Highway.
Hier dürfen sie wieder mit ihren riesigen Trucks Gas geben. Massig Landwirtschaft. Alle 20km riesige Lagerhäuser, eine Bahnlinie begleitet die Straße. Hier gibt es auch Kohleminen. Über
Chincilla und Miles geht es gut 250km fast schnurgeradeaus nach Westen. Roma ist Verkehrskontenpunkt und die Stadt mit der größten Viehauktion im Lande. Ca. 400.000 Rinder werden hier im
Jahr (2 Mal die Woche immer Dienstags und Donnerstags) versteigert. Der Campground ist klein aber nett, der Pool herrlich nach 7 Stunden Fahrt. Die Sonne kommt sogar in den Abendstunden
durch. Es wird aber schon um 7pm stockfinster. Mittlerweile ist der Cyclon schon auf Stärke 4-5 hochgestuft und wird in der Nähe von Rockhampton die Küste nach Mitternacht mit ca. 270 km/h
Windgeschwindigkeit treffen. Wir sind jetzt ca. 500km weit weg. Das war sicher die richtige Entscheidung. Sicherheitshalber per SMS nach Hause melden. Schaun wir mal was morgen möglich ist.
Niederschlag bis zu 300 l/m2 sind an der Küste vorhergesagt.
Tagwache um 6 Uhr morgens, es ist hell und regnet. In der Campkitchen läuft der Countdown für den Cyclon, der trifft so gegen 8 Uhr nördlich von Rockhampton das Land. Ist eine Klasse 5 mit
285 km/h Wind und 7m hohen Wellen und bis zu 500mm Niederschlag. Hört auf den netten Namen Marcia. Die Berichterstattung zeigt, dass viele Leute die Gegend bereits verlassen oder sich zu
Hause verbarrikadiert haben. Die Verbindung zum Reporter vor Ort reisst ab. Im NT wütet auch ein cyclon, der kleinere Lam. In den nächsten Tagen wird’s an der Küste überall regnen. Wir
fahren deshalb nach Süden, da kann man in der Dividing Range und den dortigen Nationalparks was unternehmen. Es geht „senkrecht nach unten“ nach St. Georg. Und es regnet die ganzen 200km.
Die Farmer hier sind sicher froh, dass es endlich mal regnet. Weiter südlich gibt es Baumwollplantagen. Letztes Jahr hat es hier von März bis September nicht richtig geregnet und jetzt auch
schon wochenlang nicht mehr. Heute schwimmt alles. Und weil es den ganzen Tag so finster ist, sind auch jede Menge Känguruhs nahe bei oder auf der Straße, richtig gefährlich. Uriges
Roadhouse Pub in Nindigully zum Riesensteaksandwichlunch. Dafür gibt es heute zur Belohnung einen beheizten Pool plus Spa am Campingplatz.
Lange geschlafen – ohne Regen. Wieder im Freien bei teilweise blauem Himmel gefrühstückt und den Weatherforecast der Küste angeschaut. Heute sollten wir noch hinter der Dividing Range
bleiben, vorne an der Küste nur Regen. Wir nehmen deshalb den Cunningham Highway nach Osten - nicht ohne vorher den Kühlschrank und den Tank ordentlich zu befüllen, schließlich geht es
heute ins Wochenende. Die Straße nach Inglewood ist fast unbefahren und links und rechts ist es schön grün. Inglewood ist ein 1000 Seelen Ort, sehr unaufgeregt. Kaum 10km weiter machen
wir Picknick am Lake Coolmunda und schauen zwei Familien zu wie sie ihre Jetskis ins Wasser lassen und losrasen. Es ist warm, immer wieder kommt die Sonne heiß zwischen den Wolken durch.
Wir umrunden den See fast und nehmen die 84er Landstraße nach Südosten. Wälder und grüne Wiesen, enge aber gute Straße. Teilweise gibt es Olivenhaine, dann wieder Wein oder Rinder. Es geht
auch stetig leicht bergauf. In Stanthorpe Kaffeestop und Pause. Wir sind jetzt auf ca. 920m Seehöhe, es ist angenehm kühl und vor allem trocken, ein bisschen Wind. Wir beschließen hier zu
bleiben. Ein netter Toptourist Caravanpark ist auch da mit allem was man so braucht. Der Park hat eine gigantische Ausdehnung und geht einen ganzen Hügel hinauf. Heute gibt es Thai-Food
zum Abendessen. Die Dichte an asiatischen Lokalen im Ort ist erstaunlich. Fast nur Asian Food. Abends kühlt es ordentlich ab, da kann man gut schlafen.
Sunshine Coast 2. Versuch. Der Wetterbericht verheißt für die Küste wieder einigermaßen erträgliches Wetter, drum geht’s heute nach Nordosten. Zuerst Warwick, dann die wirklich große Stadt
Toowoomba. Dort sind wir kurz ein wenig orientierungslos weil wir über eine Nebenstraße einlaufen. Irgendwie gelingt es uns an allen Shoppingcentern vorbei zu fahren. Heute, am Sonntag, hat
auch nicht alles offen. Aber in Gatton ergattern wir frisches Brot, Milch und frische Erdbeeren für das morgige Frühstück. Am Lake Sommerset (=Stausee) wird dann Mittagspicknick gemacht.
Der ist auch höher als gewöhnlich, es hat auch hier sehr viel geregnet. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Küste. Gegen 15 Uhr laufen wir in Alexandra Head ein. Der Strand ist noch da,
der Sand auch. Jede Menge Surfer im Wasser, immer noch starke Brandung. Ein bisschen nördlich ist in Maroochydore Schluss. Hier entstehen auch schon die ersten hohen Häuser beim Strand,
viel los am Sonntag Nachmittag. Der Big 4 (4,5 Stern) Campingplatz liegt am nördlichen Ende tief in der Mündung des Maroochy River. Gerade als wir zum Pool wollen dunkle Wolken und Schauer,
also zuerst Nachmittagsschläfchen und lesen, dann Spaziergang am Fluss und BBQ neben dem Pool. Um 19 Uhr ist es stockfinster nur der Pool beleuchtet, der Campground ist sehr leer. Also noch
Abendschwimmen – frisch – und ne heiße Dusche. Wenn das Wetter passt, sind jetzt noch zwei Badetage angesagt.
Heute ist Beachtag, obwohl es bis 9 Uhr noch regnet. Dann reißt es auf und die Sonne kommt raus. Langsam gondeln wir die Sunshine Coast rauf. Ein Beach nach dem anderen, zuerst noch einige
steile Böschungen und große Felsen an denen sich die Brandung bricht, dann Sandstrand. Ewig lange Sandstrände, z.B. der Peregian Beach. Aber überall Badeverbot wegen der hohen Wellen und
der gefährlichen Strömung. Der Wind ist immer noch stark und die Wellen kommen - ein Brecher nach dem anderen. Am Sunshine Beach geh ich etwa knietief ins Wasser aber die Strömung zieht mir
bei einer Welle fast die Beine weg. Unmengen Schaum wird an Land gespült und vom Wind über den flachen Strand geblasen. Das größte Schaumbad der Welt. Ein Hund rennt begeistert hinter den
Schaumfetzen her und es ist wieder richtig heiß. In Noosa Heads fahren wir auf den Lookout hinauf. Schöne Aussicht auf die große Mündung des Noosa River. Mittagessen Downtown mit Burger und
Steaksalat (mit Thai Sauce). Dann einfach auf einen der vielen Campingplätze. Big 4 hat einen gepflegten Park mit schattigen Palmen und zwei Pools. Einfach nur Liegestuhl, baden, lesen und
aus. Thunfischabendessen.
Wieder mal morgendlicher Regen bis ca. 9 Uhr, aber schön warm = schwül. Es geht dann zum Noosa Heads NP zum Wandern. Dort gibt es aber ernsthafte Parkplatzprobleme, alle wollen hier surfen.
Nach einigen Schleifen finden wir einige Straßen weiter einen Parkplatz. Nette Surfen weisen uns noch darauf hin, dass man hier auf der rechten Fahrbahnseite nicht „verkehrt“ parken darf.
Das heisst, den ganzen Camper auf der engen, steilen Straße nochmal um 180 Grad umdrehen. Dann geht es den Coastal Track entlang. Zuerst die Surfbuchten entlang. Heute sind die Wellen schon
ein bisschen kleiner. Am Hells Gate, dem äußersten Punkt geht ein kleiner Sturm, es pfeift richtig und es gibt mächtige Brandung an den Felsen. Wir steigen zur Alexandria Bay hinunter und
marschieren den ganzen Strand entlang. Sonnenbrandgefahr. Dann geht’s den Hügel wieder hinauf, teilweise durch dichten Wald. Hier soll es auch Koalas geben, aber keine Sichtung. Nach ca.
3 Stunden kommen wir wieder am Ausgangspunkt an, vollkommen durchgeschwitzt. Für heute ist Schluss. Noch schnell zu Woolworths die letzten Steaks zum Mittagessen kaufen und dann am
Campingplatz duschen, Mittagessen, Pool, Pool, Pool.