Flottes Aufstehen am Morgen, Tee und Müsli. Gleich die Wanderschuhe angezogen und los. In ca. 25 km erreichen wir Mt. Beauty, hier war gestern Musikfestival. Wir lassen das Auto am
Parkplatz des Festivalgeländes und marschieren los. Der Track heißt „Survey“ und startet in der Nähe des Golfplatzes, es geht den Berg rauf. Die Sonne brennt jetzt schon mit
geschätzten 40 Grad. Nach mehr als einer Stunde erreichen wir den höchsten Punkt, dann verlieren wir den markierten Weg und folgen zahlreichen Mountainbike-Pfaden wieder hinunter.
Hot. So ein Auto mit Klimaanlage ist eine nette Erfindung. Es geht wieder nach Norden, eine angenehme Straße entlang. Bei Tallongatta erreichen wir wieder den Lake Hume. Mittagspause in
einer schönen schattigen Restarea. Hier ist auch Oldtimer-Ausfahrt-Treffen. Die Stadt wurde übrigens in den 1930ern verlegt. Früher war sie dort, wo jetzt der Lake Hume
aufgestaut ist (noch immer der Murray River). Da jetzt im Sommer wenig Wasser ist, liegen riesige Flächen trocken und man kann die Fundamente der alten Stadt 7 km östlich an einem
Viewpoint sehen. Es geht weiter nach Osten. Kurzer Stop bei einer alten Brücke, dann sind wir in Corryong. Kleine Stadt, der Supermarkt hat am Sonntag geschlossen. Also kaltes
Abendessen. In der Information kriegen wir gute Tipps für morgen. Der Campingplatz liegt 6 km außerhalb, ist wunderbar grün und total leer. Netter Bach zum Füße Kühlen.
Lesen, faulenzen im Schatten großer Bäume. Dafür dann Gelsen am Abend.
Früher Start in den Tag, schließlich geht es in die Berge. In Corryong wird im kleinen Supermarkt noch einmal eingekauft und getankt. Dann geht’s in den Kosciuszko NP. Der Kosciuszko
ist der höchste Berg Australiens, musste aber einmal verlegt werden, weil man sich vermessen hatte. Park Entry bei Khancoban. Zuerst besichtigen wir das Murray 1 Kraftwerk. Aus diesem
Gebiet kommt 70% der Wasserkraft Australiens (7 Kraftwerke, Seen, Dämme, unterirdische Druckleitungen, etc.). bei Tom Grogpin sind wir am Südwestende des Parks, kurze Rast. Zwei
Känguruhs hoppeln in der Restarea wo auch ganz kreative BBQ Konstruktionen zu finden sind. Hier ist man der Quelle des Murray recht nahe. Der Alpin-Highway ist eine nette Bergstraße,
kurvig und steil aber gut ausgebaut. In Thredbo wollten wir eigentlich mit dem Sessellift auf den Kosciuszko fahren. Es hängt aber dichter Nebel bis fast ins Tal am Berg –
hinaufzufahren würde wohl nichts bringen. Thredbo ist ein typischer Skiort im Sommer. Nix los außer Baustellen. Wir fahren weiter nach Jindabyne. Der Ort hat sich in den letzten 20
Jahren mächtig entwickelt. Mittags Kebab und Checkin am Campingplatz. Auch Jindabyne wurde in den 60er Jahren verlegt, weil hier ein Stausee (Stromerzeugung) entstand. Wir fahren ins
Tyrolean Village und machen eine Wanderung am See entlang zum Damm. Es ist bewölkt also nicht so heiß. 2,5 Stunden flotter Fußmarsch. Am Campingplatz werf ich mich in den 40 Grad
heißen Spa. Herrlich aber der Blutdruck ist nachher im Keller. BBQ mit frischem lokalen Black Angus Portersteaks. Kühler Abend, ein bisschen lesen und gut schlafen.
Heute geht’s in die Stadt – in die Hauptstadt. Wir checken zuerst noch den ölstand im Auto – aber zuerst mal den Motor aufkriegen, dann ist eh alles ok. Auf geht’s ins nahe Cooma.
Dort wird ein bisschen eingekauft und dann geht es auf den Highway Richtung Canberra. Es ist wieder ordentlich warm. Erstes Ziel: das Parliament-House. Ist einfach zu finden, weil es genau
in der Mitte auf einem Hügel mit Wasser rundherum liegt. Hier kann man einfach die Parliamentsrampe rauffahren und gleich im „Vorgarten“ parken. Beim Reingehen muss man aber zuerst
durch den Metalldetektor. Auf zwei Ebenen kann man sich alles anschauen – sehr hell und offen. Es ist gerade Sitzung also auch einiges an Security im Haus, aber alles easy. Es gibt auch
Führungen und Infopersonal. Einige Ausstellungen über den Parliamentismus, die wichtigsten Leute, eine umfassende Präsentation über Frauen im Parliament – historisch
und aktuell, Artefakte aus der Geschichte, … Dann aufs Dach. Das geht jetzt nur mehr mit dem Aufzug, einfach raufgehen auf die grüne Wiese geht nicht mehr. Trotzdem schöner Blick
rundherum und auf die Riesenflagge. Dann fahren wird durch den Regierungsbezirk mit Library, Court House, altem Parliament usw. und durch das Botschaftsviertel. Die österreichische ist
bescheiden, es gibt hier aber auch eine eigene EU Botschaft. Downtown ist eher fad und sehr viel Verkehr, also raus hier. An der Stadtausfahrt noch Mittagessen mit Burgern (Angus). 90 km
weiter ist dann Goulburn, die erste Inlandstadt Australiens mit der ersten Eisenbahn (nach Sydney). Der Campingplatz ist um 17h schon fast voll. Wir kriegen nur noch einen Platz weil jemand
storniert hat. Bißl Wäsche waschen, Routenplanung und Internetaccess. Man sollte im Urlaub keine emails lesen!