Länger schlafen und dann ewig frühstücken mit allem was dazu gehört, so startet am einen Sonntag. Erst um 12 Uhr mittags bricht die ganze Family zum Ausflug auf den Beach auf. In der Long Bay bleibt das Auto stehen und wir klettern über den Beach bis in die nächste Bay und dann weiter durch noble Wohngegenden bis in die Brown Bay. Kleine Stärkung aber Achtung das Cafe sperrt hier am Sonntag Nachmittag einfach brutal um 4pm zu – basta. Der Rückmarsch zum Auto ist lange und eine kleine Stadtrundfahrt beendet den Nachmittag. Hurra – schon wieder BBQ mit einem Steak-Mount-Everest. Langes, langes Palaver bis weit bis nach Mitternacht. Achso Wetter war natürlich wieder sonnig schön.
Später Aufbruch – gähn. Aber bis 10 Uhr schaffen wir es doch on the road zu sein. In einem Vorort gibt’s noch einmal einen Lebensmittelrefill und dann geht der Highway No.1 und 2 auf die Coromandel Halbinsel hinaus. Die Küstenstraße nach Thames ist wieder neuseelandtypisch, sprich eng, unendlich kurvig und uneben. Gottseidank gabs den Lunch schon in Thames und die Angus Burger lassen sich von den Kurven nicht beeindrucken. In Coromandel schauen wir uns auf zwei Campingplätzen die Cabins an. No. 2 ist viel hübscher, dann wird ein Nachmittagsschläfchen eingelegt, gestern war die Nacht einfach zu kurz. Abendspaziergang auf einen der nahen Hügel mit Ausblick über die Bays. Jetzt wird einmal das Tagebuch nachgeschrieben am Deck der Cabin. Langsame Dämmerung, barfuß, kurze Hose, T-Shirt – einfach ein angenehmes Klima und ein Bierchen darf auch nicht fehlen, so muss Urlaub sein.
Heute steht eine große unsealed Road Etappe bevor. Nach dem Frühstück geht es – schon wieder bei Sonnenschein – an den Nordzipfel der Coromandel Penninsula. Bis Colville gibt es noch die Küstenstraße, dann geht’s nur mehr via Feldweg mehr als 40 km weiter. Richtig staubig. Entlang dem Wasser und einiger DOC (Department of Conservation) Campingplätze vorbei an großen knorrigen Bäumen und an endlosen Weiden geht es zuerst mal bis in das Nest Port Jackson. Hier gibt es wahrscheinlich 20 mal so viele Camper wie Einwohner. Noch einmal 7km über eine enge, eher schlechte Staubstraße und durch kleine Fords (=Furt) kommt man in die Fletcher Bay. Hier ist dann endgültig aus mit Straße. Einige Camper geben sich hier das Wow-Aussichts-Feeling. Wir wandern eine gute Stunde die grünen Hügel hinauf, um auch die Aussicht auf die nächste Bucht zu bekommen. Und es gibt immer noch eine nächste Bucht.
Dafür gibt es sonst außer den Kühen bzw. Stieren niemanden mehr. Wunderbar blaues Meer, teilweise schöne Brandung an die Felsen sonst nur nette Buchten mit Sandstrand. Aber kein Schatten und heiß! Nach der Rückkehr zum Auto gibt es Abkühlung im Meer. Fast verschleppt ein Vogel dabei meine Bade-Flip-Flops. Uhhhh das Wasser ist sehr sehr frisch und als ich grad im Wasser angelangt bin, gibt es einen kurzen Schauer. Also Dusche inklusive hier. Lunchbreak. Dann geht es zurück in die Zivilisation. Unzählige Kurven und einige Fotostops später landen wir für eine Pause in der Long Bay bei Coromandel. Dort gibt’s ein lustiges Treiben beim Zuwasserlassen bzw. Herausholen der Boote zu beobachten. Den auffrischenden Wind bei Sonnenschein nutzen wir für einen kleinen Waschtag an Campingplatz. Und während die Waschmaschine wäscht kann man ja auch den Pool ausprobieren. Das Abendessen gibt es heute Downtown. Im Peppertree wird unter einem Peppertree stilvoll diniert und dann noch ein Fläschchen Rotwein gekillt.
Grauer, wolkenverhangener Morgen, es regnet. Abwechselnd nieselt bzw. schüttet es. Im Regen fahren wir zuerst ein Stückchen nach Whangapoua um zum New Chums Beach zu gehen, aber in Regen und Wind macht das keinen Spass. Also geht’s weiter nach Whitianga und dort stoppen wir um kurz die kleine Personenfähre zu bewundern und in der lokalen Bakery einzukaufen (das frische Brot hat dann keinen ½ Tag überlebt). Nach der langwierigen Umfahrung des Whitinga Harbours erreichen wir zu Mittag Hahei. Dort wandern wir in die Cathedral Cove, wo man am Strand durch einen riesigen Arch gehen kann. Ca. 1 ½ Stunden Spaziergang muss man aber schon investieren. Hier stehen auch einige „Pfeiler“ ganz ähnlich den 12 Aposteln an der Great Ocean Road im Wasser. Ein Stück weiter liegt der Hot Water Beach, wo die Leute bei Ebbe Löcher in den Sandstrand graben und unterirdische Quellen heißes Wasser in die Pools drücken. Aber hier ist es heute richtig crowded und nieselt. Wir lassen das Graben aus. In Whangamata gehen wir mal shoppen. 6 nette Filet Eye Steaks! Noch ein Stück südlicher liegt Waihi. Mitten im Ort liegt eine die Mine Nine Goldmine, ein riesiges Loch wo noch heute Gold abgebaut wird. Nur noch 10km weiter liegt Waihi Beach. Hier wartet eine Luxuskabine (inkl. Kitchen und Bad) auf uns. Draussen nur Vogelgezwitscher und Megagrillengezirpe. Steaks, Rotwein und eine Riesenschüssel Salat füllen heute den Magen.
Heute hängen die Wolken sehr, sehr tief, das wird ein Regentag. Darum legen wir in Waihi einen Museumsstop ein. Hier wird seit 1878 Gold und Silber aus dem Boden geholt. Bis 1950 als Untertagmine, dann wurde der Bergbau eingestellt. Erst in den 1980ern mit steigendem Goldpreis wurde die Mine als Tagbau wieder neu eingerichtet – mit einigen Auflagen: unter anderem musste das alte Pumpenhaus erhalten bleiben und zu diesem Zweck ein paar Hundert Meter versetzt werden. So kommt man auch zu einem Wahrzeichen – und das Museum zu mehr Inhalt. Das Erz wird zu Mehl zermahlen und das Gold dann chemisch herausgelöst (mit Cyanid). Aus einer Tonne Gestein lassen sich so ca. 3 Gramm Gold gewinnen. Mühsam und es werden gewaltige Erdmassen bewegt. Riesenbagger und Trucks sind im Einsatz. Jetzt geht es Richtung Osten. Tauranga ist eine überraschend große Stadt, der erste Shoppingversuch scheitert aber am starken Regen. An der Stadtausfahrt flüchten wir dann aber in ein Shoppingcenter und stürmen den dortigen Foodcourt. Oh je diese Auswahl. Hier kann man beim Lunch aus dem Vollen schöpfen, Burger, Sushi, Indisch, Japanisch, Kebab und und und. Die Weiterfahrt im Regen ist eintönig. In Whakatane entscheiden wir uns nach viel hin und her und Sucherei für ein luxeriöses Motelzimmer. Kaum sind wir dort eingezogen geht fast die Welt unter, es schüttet in Strömen. Morgen soll es aber mostly sunny werden sagt der Wetterbericht. Wir haben eine Bootsfahrt zur White Island = einen von zwei aktiven Vulkanen in NZL gebucht. Der Skipper wird aber morgens noch mal anrufen, ob das Wetter die Fahrt wirklich zuläßt.
Glück muss man haben, heute scheint wieder die Sonne und der Skipper bestätigt unsere Seereise. Auf einem ca. 20m langen und 33 Tonnen schweren, von 2 mal 750 PS Schiffsdieseln angetriebenen Schiff geht es ca. 30 Seemeilen hinaus auf den Pazifik. Ca. 50 Leute sind an Bord. Heute scheint zwar wieder die Sonne, aber der Seegang ist etwas rau. Das Wasser spritzt weit über die beiden Decks, einige Passagiere sind etwas blass und nehmen die angebotenen Speibsackern gerne in Empfang. Kurz begleiten uns auch ein paar Delphine. Nach 1 ½ Stunden erreichen wir die Vulkaninsel, die schon von Captain Cook entdeckt wurde. Zuerst bekommen alle einen Helm und eine Gasmaske, dann geht’s ins Schlauchboot um standesgemäß anzulanden. Überall dampft es und Tümpel blubbern. Der Vulkan ist aktiv und vor 10 Jahren das letzte Mal ausgebrochen. Bis in die 1930er wurde hier Schwefel abgebaut. Die Dämpfe aus den Spalten beissen ganz schön in den Lungen, die Gasmasken sind nicht unnötig.
Wir machen in kleinen Gruppen eine Führung über die Mondlandschaft bis hin zum kochenden Kratersee. Riesige Dampffahnen stiegen auf, ohne Masken wär das Atmen schwer. Überall an den Felsen hat sich der gelbe Schwefel abgelagert. Nach der Rückkehr auf das Schiff spürt man direkt die Ablagerungen auf der Haut. Jetzt gibt es erstmals Lunch und dann eine ruppige Rückfahrt im von Schaumkronen verzierten Pazifik. Wenn das Boot zwischen 2 großen Wellen ins Wellental eintaucht, spritzt das Wasser 5-6m hoch. Aber das Mittagessen bleibt drinnen. Nach der Rückkehr ans Festland – naja eigentlich ist ja ganz Neuseeland auch eine Insel, aber eine ganz große (so groß wie Deutschland) – ist eine Dusche und neue Klamotten angesagt um das ganze Salz vom Salzwasserspray los zu werden. Dann gibt es einen Einkaufsbummel, endlich find ich ein paar T-Shirts und einen netten Angus Burger zum Abendessen.