Eyre Peninsula
Eine heiße Nacht und ein heißer Morgen. Schon um 7 Uhr hat es sicher 20 Grad. Langes
Frühstück und danach Abfahrt Richtung Süden. Gleich nach einigen Kilometer gibt es einen Abschnitt
mit Steilküste mit einer unter Fachleuten berühmten Bucht zum Lachs fischen. über ca. 280 Stufen
(ich glaube 283 aber ich wollte nicht noch mal nachzählen) gelangt man den Sandstrand hinunter. Hier finden
auch die Australischen Lachs-Angel-Meisterschaften statt. Ein älteres Ehepaar, dass sich gerade tapfer die
Stufen wieder hinaufgekämpft hat, zeigt uns stolz seinen Fang und erklärt uns, dass es ein weißer
Lachs ist, und dass man hier immer was erwischt. Unten begegnen wir einem Nachbar vom Campingplatz, der hat gerade
ein prächtiges Exemplar erwischt. Das Wasser ist erstaunlich kalt, gewaltige Brandung und kräftiger Wind
machen die Hitze erträglich. Wir kämpfen uns wieder die Stufen hinauf und zurück zum Auto und weiter
geht’s nach Süden. Trotz Air Condition ist es im Auto recht warm, draußen gibt’s heißen
Wüstenwind und immer wieder Salzseen oder Lacken. Coffin Bay stellt sich als netter wunderschöner Ort an
einem Inlet heraus, So richtig zum Urlaub machen, fischen und Ausspannen. Wir machen Mittagsrast auf einer schattigen
Bank am Wasser und wären gerne länger geblieben. Im Schatten, für Spazierengehen ist es heute einfach
zu heiß. Keine Stunde später laufen wir dann in Port Lincoln ein. Die größte Stadt seit gut
einer Woche. Es ist extrem heiß und wir suchen nur schnell einen Campingplatz – etwas außerhalb. Den
ganzen Nachmittag sitzen wir dann schwitzend im Schatten am Strand. G. geht schwimmen, das Wasser ist angenehm warm,
flach und ruhig. Am Jetty sitzen 7 Pelikane. Ruhe – Hitze – Entspannung – making friends mit einem englischen
Pensionistenpaar. Erst gegen 19 Uhr kühlt es ein bisschen ab. Zeit, die Porterhouse Steaks, die wir schon
gestern besorgt haben, auf den BBQ zu werfen. Herrlich. Doppelration Getränke.
In der Nacht gibt es ein paar Regentropfen, und in der Früh ist es ziemlich abgekühlt.
Zuerst fahren wir etwas spazieren, in Richtung Marina. Hier entstehen viele neue (luxuriöse) Häuser, die
Bauwirtschaft boomt. Im Stadtzentrum der mittlerweile gewohnte Jetty und die Esplanade. Eine Bronzestatue für
ein berühmtes Rennpferd, einige auch am Sonntag offene Geschäfte. Wieder einmal Fleisch einkaufen. Dann
folgt ein Scenic Drive durch die Stadt, hinauf auf die Hügel, Häuser mit Aussicht auf die Bucht anschauen.
Leider ist es bewölkt und diesig. Jetzt fahren wir die Ostküste der Halbinsel nach Norden hinauf. Tumby
Bay auch mit obligatem Jetty, zeigt sich windig und Kühl. Dazwischen soweit das Auge reicht sehen wir jetzt nur
mehr Weideflächen und große Felder. Zu Mittag gibt’s Capuccino und süße Sachen in einem Cafe.
Auf der Weiterfahrt bleibt die Landschaft in gleichen Stil – kleine Küstenorte und im Hinterland klassische
Farmerorte. Kurz vor Cowell hätte uns fast ein großes graues Känguruh gerammt. Es hat aber 1 m bevor
es uns links vorne ins Auto gehüpft ist, noch eine Notbremsung gemacht. So wurden wir nur von den spritzenden
Steinen getroffen. Das Rooh ist dann hinter uns über den Highway. Schwein gehabt, das hätte bös ausgehen
können. In Cowell finden wir einen Platz am Campground in der Nähe des Jettys. Lauter Fischer hier, mit
Caravan und Boot. Da werden dann auch die riesigen Campsites hier irgendwie zu klein (Riesencaravan, Bootsanhänger
und natürlich das auch nicht kleine Auto dazu). Nach dem Wäschewaschen geht’s ab zur Happy Hour ins Pub
(Zufall). Wir lernen ein Ehepaar aus dem Northern Territory kennen, die mit dem Camper gleich neben uns am Campingplatz
stehen. Wir sind offenbar auffallend. Für uns sehen die vielen Pensionisten alle so gleich aus...Gemeinsam gehen
wir zum Abendessen ins andere Pub und genießen Fish und Roastbeef mit allem was dazugehört.
Später Aufbruch, wir sind die allerletzten. Aber heiß war’s auch schon um 8 Uhr, heute wird’s
sicher weit über 40 Grad werden. In Whyalla gehen wir ins Maritime Museum. Hier ist auch die Whyalla, eine
Corvette aus dem 2. Weltkrieg an Land ausgestellt. Das Schiff wurde in der (mittlerweile geschlossenen) Werft gebaut,
nach dem Krieg mehrmals umgebaut und hat zuletzt der Küstenwache in Melbourne gedient. Dann hat man das Schiff
aufgekauft und passend zum Museum in einer wilden Aktion (gibt’s alles auf Video) an den jetzigen Standort verfrachtet.
Wir machen eine Führung. Interessant aber sehr heiß. Dann fahren wir zum einem Lookout mit Rundum-Aussicht.
Das Stahlwerk steht direkt am Meer, die ganze Stadt ist in rot-braun getaucht. Eisenerz kommt per Zug aus Minen in der
Gegend, seit kurzem sind die Waggons immerhin abgedeckt, damit es weniger staubt. Stahl wird noch immer hier erzeugt,
die Werft wurde schon 1978 geschlossen. In der Nachbarbucht ist dann der Strand zum Baden, die Gegend ist auch bekannt
für ihre Muscheln. Ca. 70 km nördlich ist dann Port Augusta. Wir kommen gegen 15 Uhr am Campingplatz an. Das
Thermometer zeigt tatsächlich 43 Grad, der Pool hat 30 Grad. Den Nachmittag verbringen wir zur Gänze im Pool.
Alle Ankömmlinge verbringen die nächsten Stunden im Pool. Ein lustiges Völkergemisch. Irgendwann beginnt
es am Horizont zu blitzen, bei uns bleibt es heiß. Erst nach dem BBQ kommt endlich der ersehnte Regenguss: 20 min
Gewitter und ein bisschen Abkühlung.
Mehr und größere Photos von der Eyre Peninsula gibts hier.
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