In der Früh
machen wir einen Spaziergang im Wald
zwischen 2 Seen, dem Blue Lake und dem Green Lake. Der Wald ist hier
ganz dicht
und undurchdringlich. Man könnte hier stundenlang wandern gehen.
Wir gehen ca.
1 Stunde, danach schauen wir uns das Buried Village an. Das Maori Dorf
wurde
1896 beim Ausbruch des Mt. Tarawara unter Schlamm und Asche
verschüttet und in
den letzten Jahrzehnten wieder ausgegraben. Das ist für Neuseeland
schon
Archäologie. Eigenartig ist auch, dass praktisch alles auch
fotografisch
dokumentiert ist. Man wusste also eh genau, wie es vor dem
Vulkanausbruch
ausgesehen hatte. Zu Mittag fahren
wir nochmals nach Rotoroa und Ingrid genehmigt mir hochoffiziell einen
Quarterpounder
bei McD.Ein Stückchen
südlich besuchen wir dann das Wai-O-Tapo Thermal Wonderland, wo
sich
Schlammlöcher, Geysire, Schwefelwolken ausstoßende
Erdlöcher, gelbe Flüsse,
grüne Seen ... befinden! Alles hier wird von den Vulkanen und
der Erdverwerfung
zwischen Australischer und Pazifischer
Platte gespeist. Total irre Farben.
Pünktlich um
17.00 Uhr wird hier aber zugesperrt . Punkt. Wir fahren
südlich, vorbei an einem Geothermischen Kraftwerk und einem
kleinen Staudamm,
wo untertags alle 2 Stunden Wasser abgelassen wird. Jetzt zwar nicht,
dafür
schüttet es auch noch als wir in Taupo ankommen. Der
Campingplatz
ist wunderbar. Sogar Fußbodenheizung in den Duschen. Aus der
Wiese hinter
unserer Cabin kommt Dampf aus der Erde. Taupo ist am Abend
ausgestorben, wir
haben langer gesucht, bis wir was zum Essen gefunden haben. Erst am
nächsten
Tag haben wir gesehen, wo die richtige Straße gewesen
wäre...
Wir finden aber
doch ein nettes Lokal im ersten Stock, wo Steak, Fisch und Bier
verdrückt
werden. Hätte nicht
geglaubt, dass ich 350 g Steak, einen HaufenChips
und Salat wirklich wegbring. Aber der Hunger ist groß.
Relativ später
Aufbruch nach einem Früchtefrühstück (mehr war nicht
mehr da). Zuerst ein
Sprung zu den Huka Falls (Waikato River) mit einer ca.
einstündigen Wanderung. Dann gibt es auch
hier ein geothermisch aktives Feld, aus dem überall heißer
Dampf aufsteigt.
Nicht so spektakulär wie gestern, aber die eine Stunde ist ein
ziemlich heißer
Spaziergang (Dampf + Sonne). Danach in die
Stadt zum Mittagessen an der Seepromenade. (Der Lake Taupo ist ca.
600 km² groß) und zu einem
Besuch
im Supermarkt (Essen für heute abend und morgen früh). Nach
der dringend
notwendigen Stärkung geht es weiter südwärts. Entlang am
Taupo See und dann am
Tongariro National Park, die Ebene heißt auch „Desert“, wo die
ersten
Vulkankegel und verschneite Berge sichtbar sind. In Ohakune beziehen
wir
Quartier und fahren dann ins Schigebiet auf den Mt. Ruapehu (2797 m).
Oben ist
alles aus schwarzem Lavagestein. Nebel und Wolken umkreisen die
Schneegipfel.
Es beginnt wieder zu schütten und die ca. 17 km zurück in die
Stadt dauern
recht lange. Wenigstens müssen wir keine Ketten auflegen.
Zurück am Campground
beginnt es dann erst richtig zu schütten. Bäche vom Himmel.
Heute
ist
Wandertag oder sollte es jedenfalls sein. Es ist zwar trocken, aber am
Office
des Campingplatzes ist schon angeschrieben, dass die Tongariro-Crossing
Touren
für heute wegen Schlechtwetter abgesagt sind. Außerdem
fühlt sich Ingrid heute
ziemlich gerädert. Wir fahren trotzdem den Highway
Nr. 4 nördlich in den
Tongariro NP und zur Ausgangsbasis für den Tongariro Crossing
Walk. Hier geht
es zuerst an den Fuß der Vulkane und dann über Lavafelder zu
den 3 Kratern. Das
Wetter ist nicht so schlecht, doch die hohen Vulkankegel sind in den
Wolken
versteckt. Wir starten mal, angeblich
soll man in 3 Stunden dort sein. Ingrid geht es aber immer schlechter.
Sie ist
total schlapp und fertig. Daher beschließen wir sehr schnell, nur
bis zur
ersten Station, den sogenannten Soda Springs und nicht weiter zu gehen.
Kaum
angekommen beginnt es außerdem leicht zu regnen. Also wieder
zurück. Beim Auto
angekommen, beginnt es richtig zu regnen. Wir waren nur etwa 3 Stunden
unterwegs. Ingrid ist total fertig. Irgendetwas brütet sie aus.
Wir fahren ein
Stückchen zurück zum Whakapapa Village und zur 2. Mt.Ruapehu
Skistation hinauf.
Ganz oben liegt jetzt auch kein Schnee, es ist eine riesige schwarze
Steinwüste. Ein Sessellift fährt sogar noch Leute in den
Nebel hinein. Wir sind
hier auf über 1.600 m. Für jemand der weiße
Winterbergfreuden gewöhnt ist, ein
sehr mystisch-bedrohlicher Ausblick. Danach geht’s
weiter nach Taumarunui. Als wir im Motel ankommen, geht Ingrid sofort
ins Bett,
es geht ihr gar nicht gut. Sie fiebert auf. Erst nach 4 Stunden im Bett
und
einer Suppe geht es ihr wieder etwas besser. Sie kann hoffentlich gut
schlafen
und ist morgen wieder auf den Füßen.
In der Früh
geht
es Frau schon ein wenig besser. Sie kann alleine ihr mehrgängiges
Frühstück zu
sich nehmen, Fieber scheint auch weg. Auf dem Highway
Nr. 43 – The Forgotten World Highway – geht es in Richtung Mt. Egmont.
Die
kleine Straße windet sich über Hügelketten, grün
wie der Rasen im Hanappi
Stadion und durch urwaldbewachsene Schluchten und Täler, teilweise
sogar nur
geschottert oder einspurig. Für die ersten ca. 100 km brauchen wir
fast 3
Stunden, freilich durch viele Stops und Fototermine unterbrochen.
Auf einer der
höchsten Stellen trohnt eine süsses Cafe mit einem
Bombenpanoramablick. Hier
muss man einfach stehenbleiben und einen Cafe trinken. Vor dem Cafe
muss man
noch Hobbit’s Hole passieren. Einen 350 m langen engen Erdtunnel. Nur
die Decke
ist mit einer Art Dach abgestützt. Zumindest fallen die Steine
dadurch auf der
Seite herunter. Der Forgotten
World Highway endet in Stratford am Fuße des Mt. Egmont, der wie
seine
Vulkankollegen im Tongariro NP in Wolken gehüllt ist und sich
nicht anschauen
läßt. In Stratford ist
leider Race-Day und alle Zimmer weit und breit belegt. So fahren wir
zwar den
Mt. Egmont hinauf, so weit es geht, die Spitze freilich, auf der Schnee
liegt,
blitzt nur ganz kurz einmal durch, und bleibt aber in Wolken
verhüllt. Dafür gibt’s
ein prima Panorama über die Tiefebene und auf beiden Seiten ist
das Meer
sichtbar. Wir fahren danach noch ca. ½ Stunde nach Süden
weiter nach Hawera. Ingrid ist noch
nicht ganz wieder auf dem Damm. Wir finden ein echt netter Motel und
sie kann
sich ausruhen. Ich wasch mal die Wäsche. Bei den primitiven
Waschmaschinen kein
Problem. Abend fahren wir in die Stadt und essen in einem kleine
Restaurant.
Gott-sei-Dank hat Ingrid wieder Appetit. Nur leider in der Nacht
bekommt sie
nochmal extrem ganz fürchterliche (Zitat Ingrid) Kopfschmerzen.
In der
Früh geht
es Ingrid wieder besser. Wir packen erst spät und sind um 10.00
Uhr auf dem
Highway. Ohne größere Verzögerung legen wir die ca. 300
km nach Wellington
zurück. Nur ein Futterstop bei McD, wo sogar Ingrid Hunger
bekommt,
wird
eingelegt. In Wellington suchen wir erst mal die Rental Station, wo wir
morgen
unser Auto abgeben müssen und zur Fähre gebracht werden.
Danach suchen wir den
Top 10 Campingplatz, der etwas außerhalb liegt und noch eine
Cabin für uns frei
hat. Danach erholen
wir und erst mal für 2 –3 Stunden, es ist ziemlich heiß
heute. Erst um
ca. 17.00 Uhr fahren wir in die Stadt. Ganz Wellington ist an diesem
schönen, heißen Sommertag auf den Beinen und an den
Stränden. Wir parken mitten
in der City und gehen zum Hafen. Hier starten gerade Hubschrauber
für
Rundflüge. Eine der Fähren legt gerade ab. Wir spazieren den
Hafen entlang und
machen ein paar Skyline-Fotos im Gegenlicht. Wellington ist auf der
einen Seite
durch das Meer begrenzt, auf der „hinteren“ Seite bildet eine
Hügelkette den
Abschluss. Von dort oben hat man sicher eine supertollen Blick
über die riesige
Bucht. Sicher nicht ganz billig dort zu wohnen. Wir wandern zur St.
Gerard
Church die auf halber Höhe auf einem der Hügel liegt. Tolles
Panorama aber
sausteil und noch immer sehr heiss. Nach dem „Abstieg“ geht’s ins City
Centre
zum Abendessen. Etwas seltsame Kompositionen die es hier gibt, aber
sehr gut.
Dazu dunkles Bier – lecker. Ist schon ganz anders hier, die vielen
Menschen,
das Gewurrl, .. der Rest von Neuseeland ist ganz anders. Nachdem die
Kellnerin
unser Geld eine viertel Stunde nicht abholt, gehen wir und lassen es am
Tisch
liegen. Kurze Fahrt in
die Vorstadt, nochmal das Auto auftanken für morgen früh und
um 10 Uhr geht’s
ins Bett.