Auckland ahoi!

Wien einmal ganz anders. über Nacht sind 20-40 cm Schnee gefallen. Wer Wien kennt, weiß was das bedeutet: Chaos auf den Straßen. Nicht einmal die Schnellbahn verkehrt mit Sicherheit. Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreiche ich doch überpünktlich den Flughafen. Ich hab den Vorteil, gestern schon das Gepäck eingecheckt zu haben. Also kein Anstellen mehr beim Check-in. Als ich das Gate erreiche, wird gerade geöffnet – ich bin der erste am Counter und hab Glück – kann meinen Sitz in Reihe 14 gegen einen Platz in der Exit-Window-Row tauschen. Also 20 Stunden fußfreies Fliegen. Im Flieger bin ich dann auch unter den ersten. überaschend wenig Leute (fast 1/3 leer). Aber wir starten mit fast 2 Stunden Verspätung. Zuerst dauert das Beladen mit Gepäck bei Schnee ewig. Dann wird auf Anschlusspassagiere gewartet und dann bringt uns der Bumper nicht vom Gate weg. Dreht im Schnee wohl durch. Schließlich und endlich noch eine Enteisungsprozedur und dann fliegt er endlich, der Vogel. Sehr bequem, der Platz neben mir ist frei. Ich sitz am Fenster. Dann sitzt noch ein Neuseeländer (Maori-Abstammung nicht zu leugnen) in meiner Reihe. Er ist Profi-Rugby-Spieler in Sizilien und fliegt für eine Hochzeit nach Wellington nach Hause. Sitz jetzt hier nach dem ersten Film („The Village“) und hoffe, das wir die 2 Stunden Verspätung bis Sydney wieder aufholen. Sonst ist der Anschlussflug weg... Auf zum nächsten Movie und dann vielleicht ein kleines Schläfchen ... Bis Kuala Lumpur haben wir tatsächlich mehr als eine Stunde Verspätung wieder wett gemacht, aber da 2 Passagiere nicht mehr zur Maschine kommen, und daher auch ihr Gepäck wieder ausgeräumt werden muss, reissen wir erneut eine Stunde Verspätung auf. Jetzt wird es ganz knapp in Sydney. Wenn alles gut geht (Wind usw.) kommen wir dort ca.10 min vor Abflug meines Fluges nach Auckland an. Ein bißchen Hoffnung bleibt mir also noch, aber mein Gepäck kann ich getrost vergessen. Na wir werden noch sehen... Wunderbar pünktlich landen wir genau zu dem Zeitpunkt, als Air New Zealand startet. Aber kein Problem, Aussies sind auf Zack, gleich am Gate werden alle Leute mit verpassten Flügen abgeholt. Wir wurden schon umgebucht, in ca. 15 min geht unser Qantas Flug! Da auch noch unser Gepäck umgeladen wird, dauert es dann doch noch ein bissl länger. Aber was solls – außerdem gibts ein VB im Flieger. Bei der Ankunft um Mitternacht dauert es eine Weile bis das Gepäck endlich kommt.  War extra im Flieger verstaut. Habens wohl nicht mehr gefunden... Ist das schön, wenn man vom Flieger abgeholt wird. In einer halben Stunde sind wir im Hotel und ich genieße eine Dusche – ahh. Draußen hat es 20 Grad. Wunderbar. Und jetzt schlafen.

Um 8.00 Uhr morgens geht’s dann los. Zuerst ein kleines Frühstück in einem netten Straßencafe mit Cafe Latte und Müsli mit frischen Früchten. Dann Downtown nach „little Sydney“ und zum Hafen. Wunderbarer Sonnenschein. Den ganzen Vormittag durch die Stadt spaziert. Mittags gibt’s ein Kebab und eine Rast auf unserem Balkon mit Blick ins Grüne. Am Nachmittag fahren wir nochmal zum Flughafen, zur Rental Station, um mich als 2. Fahrer eintragen zu lassen. Danach besuchen wir den Mt. Eden, einen alten Vulkan mitten in der Stadt. Toller Ausblick auf die Stadt. Viele Fotos!  Nach einer kleinen Stadt/Beach-Rundfahrt gehts wieder zurück ins Hotel. Abends marschieren wir dann doch noch einmal in die Stadt hinunter (wir wohnen in Parnell) und an den Hafen. In einem Pub gibt’s dann noch im Freien ein Abendessen (im Jänner! Herrlich für einen Mitteleuropäer) und einen nächtlichen Marsch zurück ins Hotel. Müde!

Nach einem Frühstück in einem Straßencafe (Toast + Bacon + Banane) geht’s flott zum Hafen. Wir nehmen die 11 Uhr Fähre nach Waiheke, einer Insel ca. 40 min von Auckland entfernt. Die Insel ist ca. 26 km lang und das klassische Ausflugs-Erholungsgebiet von Auckland. Auckland hat übrigens 1,3 Mio Einwohner. Weil fast jeder sein eigenes Haus hat, ist es aber weit größer als eine europäische Stadt dieser Größenordnung. Die Fähre ist voll. über 500 Leute. Die Insel ist toll. Grün wie Irland, aber auch Palmen, schöne Buchten und Strände und Weingärten. Eine faszinierende Mischung zum Genießen und Erholen. Wir kaufen was zu essen und zu trinken in einem kleinen Supermarkt und rasten dann einmal für eine gute Stunde an einem nahen Strand. Heute ist Sonntag, aber die Leute die mit uns auf der Fähre waren haben sich schon über die ganze Insel verteilt und fallen nicht weiter auf. (im Osten gibt es Naturschutzgebiete und noch mehr Buchten, aber um dort hinzukommen braucht man schon ein Auto oder zumindest den Bus). Es ist Badewetter, nur das Wasser ist eiskalt. Zumindest finden wir das... Mitten durch Weingärten und allerlei fast tropische Flora., Toll – super Fotos. Mit der 5 Uhr Fähre geht’s wieder zurück nach Auckland und dann auf den Skytower. Auf ca. 205 m gibt’s einen tollen Überblick und Glasboden zum Hinunterschauen. Hier sieht man sehr gut, dass rund um Auckland eigentlich lauter Meer ist. Wenn der Meeresspiegel nur ein bisserl steigt, dann hat Neuseeland gleich 3 große Inseln... Die Neuseeländer sind wie die Aussies sehr angenehme Leute. Nach dem Heimmarsch quer durch die Stadt – wie weit das eigentlich ist, sieht man erst von so einem Turm – genießen wir erst mal eine Dusche bevor wir in der Parnell Street in einem der vielen Lokale Abend essen. Total k.o. fallen wir um 22.00 Uhr ins Bett.

In der Früh wird Müsli mit Banane im Motel gefrühstückt. Danach geht’s los – auf in den Linksverkehr. Wir verlassen Auckland Richtung Südosten. Zuerst am Highway Nr. 1, aber bald biegen wir ab Richtung Coromandel Peninsula, einer riesigen Halbinsel auf der Pazifikseite. Weg vom Highway werden die Straßen schnell eng und kurvig. Uns kommen Kolonnen von bepackten Autos entgegen. Später erfahren wir, dass heute Anniversary Day ist, und morgen wieder die Schule losgeht – nach den langen Sommerferien. In Thames kaufen wir in einem Supermarkt Salat und Getränke. Nach Thames schlängelt sich die Küstenstraße unaufhaltsam ans Meer gepickt in langen Kurven bergauf und bergab. Es nieselt immer wieder und in der Bergkette hängen schwarze Wolken. In Tapu biegen wir ins Hinterland ab. Auf einer teilweise nur einspurigen steilen Schotterstraße klettern wir ca. 9 km die Berge hinauf. Hier stehen noch einige alte (über 1000 Jahre) Kauri Bäume – wahre Giganten. Total gerade, irrsinnig dick und die Äste erst oben, über den anderen Bäumen. Danach schauen wir uns am Rückweg die Gardens of Distinction an, eine wunderbare Gartenanlage mit Wasserfall und Seerosenteichen. Die nächste Station ist Coromandel, wo wir uns ein Motel suchen und dann zuerst mal den Salat und ein Baguette verputzen – nett im Grünen neben dem Griller. Nach einer Schlafpause machen wir noch einen Spaziergang in der Dämmerung quer durch den ganzen Ort und bewundern die „alten“ Häuschen, von denen viele – zumindest von außen noch so aussehen wie vor 150 Jahren. Beim letzten James Bond-Film im Fernsehen und einem Bierchen wird der Tag im Halbschlaf beendet.


Mehr und größere Photos von Auckland und Waiheke gibts hier und hier.

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Last Updated: 2005-08-06