So ein richtiges Bett verleitet natürlich ein wenig auszuschlafen und drum überwinde ich mich erst um 1/2 10 dann doch frühstücken zu gehen. Das Cafe, das ca. 30 m von meinem Zimmer entfernt ist, liegt seinerseits nur durch die Zufahrtsstraße und eine Palmenallee keine 20 m vom Strand getrennt. Da heute Sonntag ist und viele Einheimische aus der näheren Umgebung an den Beach kommen, ist der auch ziemlich bevölkert (soll heißen jeder hat links und rechts mindestens 10 m Abstand zum Nachbarn und ein paar Palmen für sich alleine). Außer ein paar kleinen Geschäften, Cafes und Restaurantes existiert hier nicht viel. Und so solls ja auch sein, wenn man richtig ausspannen will. Die Bucht mit ihrem feinen Sandstrand erstreckt sich fast bis zum Horizont. So wird heute die meiste Zeit am Strand verbracht. Ich beschließe am Nachmittag morgen eine kleine Tour zum Reef zu machen, daß hier ca. 40-50 km vor der Küste liegt. Schließlich sollte man sich das nicht entgehen lassen, wenn man schon mal hier ist. Die Rezeption braucht keine 5 Minuten um das zu arangieren. Abends entdecke ich, daß ich die österreichischen Nationalfarben trage. Trotz Sonnenschutzfaktor 26 bin ich etwas angebrannt.
Um 7:30 werde ich abgeholt und nach Cairns gebracht. 2 Stunden fährt das schnelle Super Jetcat dann hinaus aufs Meer bis wir das Riff erreichen. Heute ist optimales Wetter, keine Wolke am Himmel, vielleicht 30-35 Grad Lufttemperatur, ruhige See und Wassertemperatur von 25-27 Grad. Auf dem Weg gibts ein paar kurze Dive Instructions (die Ausrüstung, die wichtigsten Handzeichen, usw.) Am Riff angelangt geh ich erst mal schnorcheln, bevor ich mich in den Wetsuit zwänge und mit Bleigewichten beschwert werde. Danach hängt man mir die Pressluftflasche um und wir (unsere Gruppe besteht aus 3 Tauchneulingen + Tauchlehrerin) kriegen noch einmal die wichtigsten Techniken und Handzeichen beigebracht. Danach geht es für ca. eine 1/2 Stunde runter. Zuerst bin ich einmal mit der etwas ungewohnten Fortbewegungsart und mir selber beschäftigt. Ich bin einfach ein wenig zu leicht und geh fast nicht unter. Nach ein paar Minuten kriegt man das aber unter Kontrolle und kann sich den Tieren und Pflanzen widmen. Wahnsinn! Hier wimmelt es von bunten tw. recht großen Fischen und jeder Menge Korallen u. ä. Als ich wieder auftauche gibt es auch schon Lunch. BBQ an Bord. Das Futter wird auch dringend benötigt. Während wir essen fährt das Boot ein paar km weiter zu einem anderen Riff, wo wir auf einen große Segeljacht (3 Master) treffen und ein paar Leute austauschen (gibt auch 2,...,5 Tage Trips). Danach gehts wieder ins Wasser. Dieses mal verzichte ich auf die Pressluft. Allein ein Schnorchel tuts auch. So vergeht die Zeit wie im Fluge. Um 15 Uhr wird Fahrt in Richtung Cairns aufgenommen. Als ich um 18 Uhr im Hotel ankomme bin ich müde wie schon lange nicht und falle einfach ins Bett.
Ausschlafen ist die Devise. Der letzte Urlaubstag. Nach dem Frühstück wandere ich am Strand entlang bis ans Ende des Beaches. Und da der Beach auch ein richtiger australischer Beach ist und nicht so ein dahergelaufener einfacher Strand, dauert das dann auch eine ganze Weile bis man das Ende der Bucht erreicht. Über eine Stunde Fußmarsch, einen flotten Schritt vorausgesetzt. Überall Palmen, Sonne, herrlich feiner sauberer Sand und sanfte Wellen, die die Zehen umspühlen. Ausspannen bei einer kurzen Rast im Schatten einer Kokosnußbehangenen Palme. Dann das ganze wieder zurück. Siesta am Strand und ein wenig Schwimmen im fast Badewannentemperatur warmen Wasser. Am Nachmittag wird geruht, gegessen und der Sonnenbrand gepflegt. Morgen beginnt ja leider der unangenehmste Teil der Reise, der Heimflug. Um 11 Uhr wird der lange Weg in die europäische Realität beginnen. Daher müssen Abends die Taschen gepackt werden. Bin wirklich gespannt, wieviel Übergepäck das wohl werden wird.
Gut ausgeruht und nach einem gemütlichen Frühstück im Beach Cafe wird ausgecheckt. Noch einmal ein Spaziergang am Strand entlang und schon gehts Richtung Flughafen. Der Fahrer der Coach - ich bin der einzige Passagier - ist recht gesprächig und nicht gerade begeistert von den allgegenwärtigen Japanern. Es ist auch alles verdammt teuer hier und voll auf den japanischen Massentourismus ausgerichtet. Am Flughafen bin ich etwas verwundert als mein Gepäck bei der Abwaage bis auf 10 dag genau soviel wiegt, wie beim Herflug. Anscheinend wird Wäsche umso leichter je dreckiger sie wird (eine hübsche Nullhypothese nicht war). In der Flughafenbar kippt mich der Capocino fast aus den Socken. Einen starken Kaffee bin ich einfach nicht mehr gewohnt. Danach werde ich noch 20 Minuten von einer Mitarbeiterin des Amtes für Tourismus interviewed. Wo ich war, was ich gemacht hab, wieviel Geld ich im Land gelassen hab, usw. Eine Erhebung für die Statistik. Interessante Fragen für jemanden, der an Wirtschaftswissenschaften interessiert ist. Der Flug nach Darwin dauert ca. 2:30 Stunden. 40 Minuten Pause. Dann gehts für 4 Stunden weiter nach Singapur. Der längste Sonnenuntergang meines Lebens. Gerade als wir Darwin verlassen geht die Sonne unter, und da wir weitgehend in westliche Richtung fliegen holen wir die Sonne fast 3 Stunden immer wieder ein. 2 Stunden Aufenthalt in Singapur. Dann 13 Stunden bis Frankfurt.
Frankfurt ist unbequem und unfreundlich wie immer. Kein Gate für den Weiterflug angezeigt. Nichts zu trinken außer im Airportrestaurant wo 1/4 Mineral 5.40 DM kostet. Erst 50 Minuten vor dem Abflug (nach 2 Stunden Warterei) krieg ich meine Boardingcard und kann mich endlich wieder bequem irgendwo hinsetzen. Der einstündige Hupfer nach Wien wird mit Zeitungslesen ausgefüllt. Überraschen wenig neues. In Wien angekommen muß ich feststellen, daß mein Gepäck irgendwo hängengebleiben ist. Wie fast nicht anders zu erwarten hat es in Frankfurt niemand geschafft es ins richtige Flugzeug zu stopfen. Na wenigstens ist es schnell wieder aufgetaucht und wird mir noch am Abend nach Hause zugestellt. Noch auf dem Heimweg vom Flughafen hab ich übrigens im Reisebüro schon wegen der Flugpreise für den nächsten Februar nachgefragt ...