Cairns & Top End

Morgens keine besonderen Vorkommnisse. Ausgecheckt und zum Flughafen. Dort macht die 2. Tasche keinerlei Probleme und wird ganz normal eingecheckt. Der Flug nach Brisbane dauert 2 Stunden und außer einer recht rauhen Landung - anscheinend gibts viel Seitenwind - ein stinknormaler Flug. Ich überleg mir schon die ganze Zeit ob ich nicht morgen (oder vielleicht schon heute Abend) in Cairns ein Auto mieten soll. Dann könnte ich auch gleich einen Teil meines Gepäcks nach Palm Cove schaffen und dort im Hotel deponieren. Mal schauen was ein Car Rental hier so kostet. Nach weiteren 1 1/2 Stunden Flug hab ich mir dann doch gleich am Flughafen für 24 h (=50 A$) eine Karre gemietet. Ein recht geräumiger Mitsubishi Lancer, natürlich mit Klimaanlage. Erspart mir gleich mal das Taxi in die Stadt. Das Motel ist nicht weit vom Flughafen entfernt und leicht zu finden (ist eh alles quadratisch verpackt hier). Mindestens eine Kategorie zu tief eingestuft. Das Zimmer ist mindestens doppelt so groß wie das in Adelaide, hat ein Kingsize Bett, Sofa, Küche mit Microwelle, Balkon direkt zum Pool hin, TV, Telephon, ... und das bei nur 2 Sternen. Ich fahr am Abend noch kurz in die Inner City (ca. 2 km) zum Telephonieren und Einkaufen (Futter für den morgigen Ausflug). Hier sind 2 von 3 Leuten Asiaten. Ganz Japan macht hier anscheinend Urlaub. Miami Beach ist ein schwacher Abklatsch von dem was hier los ist. Massentourismus schlechthin. Australien von der schlechtesten Seite also für jemanden, der das Land wirklich kennenlernen will. Aber was solls, ich bin sowieso nur 2 Tage lang hier in der Gegend. Als ich zurück im Hotel bin, ist auch das Fax von meiner nächsten Tour da. Ich werd am Montag um 8 Uhr morgens abgeholt werden, kann aber nur 10 kg Gepack mitnehmen! Ich werd also morgen nach Palm Cove hinauffahren (ca. 25 km) und alles nicht unbedingt notwendige Gepäck dort im Resort, wo ich die letzten Tage verbringen werde, zu deponieren versuchen. Ein schöner Ausflug die Küste rauf.


Glcich um 8 Uhr gehts also Richtung Norden. Tiefe Wolken haben sich an den H&uum l;geln der Küste verfangen und es regnet immer wieder. Ich erreiche Palm Co ve gerade als ein tropischer Regenguß niedergeht. Ich find das Paradise Vi llage zuerst nicht und bin etwas erstaunt, daß man mir am Postamt erkl&aum l;rt, daß ich mitten drinn wär. Alles rund um mich herum, die kleinen Shops, Cafes, Restaurantes usw. gehören dazu und eigentlich hab ich das Au to keine 10 m von der Rezeption entfernt geparkt gehabt. Mein Gepäck wird i n Verwahrung genommen und ich mache mich auf ins Tableland. Von Palm Cove gehts zuerst wieder ein Stückchen Richtung Süden, dann aber bieg ich ins wes tliche Hinterland ab. Über eine enge Bergstraße die Hügelkette h inauf. Schwere Regenwolken hängen in den Bergen und man kann wunderbar beob achen, wie einzelne Wolken über dem tropischen Regenwald abregnen. Es geht bis nach Mareeba, dort wende ich mich nach Süden. Die Landschaft ist fast w ie daheim. Grüne Weiden, Kühe und Pferde, nur die Vegetation ist ander s. Statt Kukuruz wächst halt Zuckerrohr. Die Luftfeuchtigkeit ist recht hoc h, das Wetter hier im Hinterland ist aber heute besser als an der Küste. Tw . Sonnenschein - keine Japaner. Die sind anscheinend alle in Cairns und den Beac hes zusammengezwängt. Ich fahr zum Lake Tinaroo. - Sorry für die viele n o's, aber die Aussies habe eine angeborene Schwäche für Eigenamen mi t Doppel-O's - Ein Stausee mit hübschen flachen Ufern die zu einem Picknick einladen. Mittagessen also. Einheimische lassen ihre Boote gleich mit dem Auto ins Wasser, es gibt hier keine Touristen (außer mir natürlich), alles ist wunderbar grün, sonnig und ruhig. Pause. Auf dem Rückweg Richtung Osten ist der "Curtain Fig Tree" ein absolut sehenswerter Abstecher am Straßenrand. Ein Baum mit riesigen über 20 m hohen Luftwurzeln. Super Photomotiv - steht so schön still. Ein paar k's weiter ein weiters Naturschauspiel. Durch eine kl. Nebenstraße kommt man zum "Cathedral Fig Tree". Auch er hat große Luftwurzeln, doch beeindruckt hier vor allem die riesige Krone, auf der sich zahlreiche andere Pflanzen angesiedelt haben (mehrere 100 kg schwer). Das Überwinden der Hügelkette zurück Richtung Küste ist ein weiters Erlebnis. Eine schmale mit unzähligen engen Kurven versehen Straße windet sich durch die Hügel. Fast wie in den Alpen. Aussicht 1A. Am Wasser angelangt ist es nur noch ein kurzes Stück zurück nach Cairns. Als ich das Auto auftanke werde ich angenehm überrascht. Nur 18 l auf 300 km, bei nicht gerade spritsparender Fahrweise. In Cairns geh ich noch eine bißchen im Shoppingdistrict spazieren. Ich find kein einziges Phone, daß meine neuen Telstra Smart-Phonecard akzeptiert. In Adelaide gabs fast nur mehr die neuen Cards, hier hingegen ausschließlich die non-smart Version. Dafür gibt es hier die höchste Dichte an T-Shirt und Gift Shops in Australien. Alles freilich auch in Japanisch angeschrieben, manches ausschließlich. Viele Geschäfte scheine japanische Eigentümer zu haben. Japaner kommen mit japanischen Airlines, wohnen in japanischen Hotels, kaufen in japanischen Geschäften (chinesiche T-Shirts) und machen japanische Touren. Immer mehr Aussies stinkt das zunehmend und "we are an australian owned company" wird immer mehr zum Werbeslogand.

Ich wandere den Strand entlang. Vom Mangrovenwald nahe dem Flughafen in Richtung Stadt bzw. Pier. In der Früh (d.h. 9 Uhr) ist hier außer ein paar einsamen Jogger kein Betrieb. Dafür gibts alle paar Minuten einen kleinen Schauer. Als ich den Pier erreiche fängt es zu schütten an, wie ich es in meinem Leben noch nicht erlebt hab. Unglaublich, wie wenn man den Kopf unter den Wasserhahn hält und voll aufdreht. Auf der überdachen Terasse des Whrafs läßt es sichs aber wunderbar aushalten - es hat ja sowieso mindestens 25 Grad und eine kleine Rast tut immer gut. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei und ein paar Minuten später auch schon wieder trocken. Als ich am Nachmittag zurück ins Hotel kommen, folgt fast unmittelbar der nächste Regenguß. So werden am überdachten Balkon meines Zimmers, unmittelbar vor dem Pool die Füße hochgelegt und ein paar Seiten gewälzt. Bloody good.

In der Früh gehts zunächst einmal ca. 2 Stunden mit dem Flieger nordwärts. Da die Dash 8 mit ihren 2 Turboprobs und insgesamt 32 Passagieren nicht besonders schnell fliegt, sind das knappe 1000 km. Von Horn Island, der Flughafeninsel, setzt man uns mit der Fähre nach Thursday Island über. Im 2. Weltkrieg war das eine Militärbasis, die die Einfahrt zum Barrier Reef kontrolliert hat. Die Insel ist die administrative Hauptstadt des Top Ends. Auf ca. 4 km2 leben 3000-4000 Menschen inclusive Spital, Schulen und Techn. College. Die Reisegesellschaft auf dieser kleinen Tour ist dieses Mal total ungewöhnlich. Die Österreicher stellen mit 5 Köpfen den Hauptanteil der 16 Personen großen Gruppe, der Rest sind Schweizer, Deutsche, Briten und Italiener. Von Thursday Island verabschieden wir uns nach einer Inselrundfahrt und schippern mit einer Fähre 3 Stunden bis Cape York. 1-2 m hohe Wellen lassen das Boot hübsch schaukeln und hin und wieder kriegt man schon eine unfreiwillige Dusche ab. Beim Aussteigen watet man noch ein paar Meter durchs Wasser bis man den flachen Sandstrand erreicht. Über ein paar Felsen klettern wir noch bis zum nördlichsten Punkt des australischen Kontinents. Sunset mit Champagner. Danach packen wir uns noch für etwa eine Stunde ins Auto und steuern den Campingground in der Nähe von Bamage, der einzigen größeren Siedlung hier oben, an. Kurzer Schauer bei der Ankunft. Dann aber töpfeweise Spagetti zum Abendessen. Die hier verwendeten Zelte sind schon von neuerer Bauart und schon für uns aufgebaut. Sie werden auch nicht naß obwohl es in der Nacht ein paar Regenschauer gibt.



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Mehr und größere Photos gibst von Cairns und vom Top End.

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Last Updated: 2004-10-03