Perth bis Esperance

Endlich wieder ein richtiges Bett und zu drüberstreuen auch noch eine regelbare Klimaanlage. Das muß natürlich ausgenutzt werden, speziell wenn man nicht früh raus muß. Auch eine heiße Dusche und ein ausgiebiges Frühstück lassen den Tag schon einmal gut beginnen. Danach packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und checken um 10 Uhr aus. In der Lounch dösen wir dann noch 1 1/2 Stunden, bevor wir mit dem Taxi die ca. 15 km bis zum Flughafen kutschieren (17 A$). Beim Warten auf den Abflug gibst ein Mittagessen. Danach wird der 2 Stunden Flug nach Adelaide angekündigterweise recht bumpy. Nach weiteren 2 1/2 Stunde Wartezeit geht dann der Anschlußflug weiter nach Perth (Flugzeit ca. 3 Stunden). Am Flughafen queuen 20 Leute ums Taxi. Wir warten geschlagene 20 Minuten, um dann etwas später im Hotel zu erfahren, daß unser Zimmer, das seit November reserviert war, doch nicht frei ist - überbucht. Nach einem freien Drink an der Hotelbar werden wir dann in ein anderes Hotel (bessere Kategorie) umtransferiert. Also nocheinmal ins Taxi und ab ins Metro Inn. Das liegt zwar etwas außerhalb der City (ca. 4 km, am anderen Ufer des Swan River), dafür haben wir aber ein gutes Zimmer mit Fluß/Cityblick im 7. Stock. Jetzt um 8 Uhr Abends ist die Skyline toll beleuchtet. Ein wenig Australien Football (ein ganz eigener Sport) beschließt den langen Tag (quer durch 3 Zeitzonen) schließlich.


Um 9 Uhr brechen wir am nächsten Tag auf um bei Brits unser neues Auto abzuholen. Nachdem wir bisher 6.200 km mit einem Hitop Camper (Ford, 1800 ccm Maschine, ca. 70 PS, > 150.000 km) unterwegs waren, nennen wir jetzt eine Bushcamper (Toyota Landcruser, 4.2 l V6, 4WD, 3 Tonnen Leergewicht) unser eigen. Bei Woolworth's wird gleich einmal groß Freßalien eingekauft, dann gehts ab in Richtung Norden. In Lancelin geben wir es schon nach dem ersten Kilometer auf offroad neben dem Strand zu den Pinnacles durchzukommen. Wir bleiben trotz 4 WD im feinen weißen Sand am Beach stecken und müssen ein wenig buddeln (die Kupplung strinkt auch schon). Das Auto ist eindeutig nicht für Tiefsandfahrten ausgelegt. Zu schwer mit alle den Sonderaufbauten und die Reifen sind einfach zu schmal. Sandsurfing ist wohl die angemessenere Fortbewegungsart. Wir nehmen doch lieber den Highway. Die letzten 17 km sind sowieso unsealed road mit relativ vielen Querrippen. Die Pinnacles entschädigen aber für jede Unbequemlichkeit. Einfach super wie die vielen Hinkelsteine im gelben Sand umherstehen. Idefix hätte sein Freude! Überall sonst ist der Sand hier übrigens weiß wie Schnee was aus einem Snowboard schnell ein Sandboard macht. Am Campingplatz von Cervantes versuchen wir uns zum ersten Mal in Indoor-Cooking. Steak in der Pfanne über dem Gasherd. Ergebnis: viele viele Fettspritzer


Nach dem Frühstück geht es los in Südostrichtung. Über teilweise unsealed roads fahren wir Kilometer um Kilometer zwischen Weizenfeldern und Schafsweiden hindurch. Wir werden heute wahrscheinlich ein Gebiet von der ungefähren Fläche Österreichs durchquert. Auf manchen der Schotterstraßen hätten hier bequem 4-5 Autos nebeneinander Platz, doch beschränkt sich der Verkehr auf ca. 1 Auto/Stunde. Die winzigen Orte die wir durchqueren bestehen oft nur aus einem Weizensammel- oder Verladeplatz und 1-5 Häusern. Nirgends gibt es offene Geschäfte und wir sorgen uns ernsthaft um das heutige Abendessen. Selbst die hier recht zahlreichen Tankstellen sind großteils geschlossen. Aber trotzdem werden noch irgendwo 105 l Diesel gebunkert. Tja ein 180 l Tank - oder besser gesagt 2 Tanks zu je 90 l - haben so seine Vor- und Nachteile. Einerseits reicht der Sprit recht lange, andererseits wirds umso teurer. Zu allem Überfluß verfahren wir uns auch noch zwischen ein paar Feldern und machen ungefähr 150 km Umweg (die Offroad Strecken sind kaum oder gar nicht beschildert und die Karten meist ungenau/unvollständig). Endlich kommen wir in Hyden = beim Waverock an. Campingground ist auch schon geschlossen, wir finden den "Caretaker" aber doch noch. Bei Sunset krackseln wir auf den Rock (viel kleiner als erwartet). Zum Abendessen werden buchstäblich die letzten 6 Erdäpfel in der Pfanne gebraten (auf dem Gaskocher, denn Feuermachen ist hier von Oktober bis April verboten, Penalty ??? A$). Die Nacht scheint relativ kühl zu werden, auch ein kleines Lüftchen scheint aufzukommen.


Gleich am Morgen klettern wir noch einmal auf dem Waverock, auf den Breakers und dem Hypo herum. In Hyden gibt es im General Store leider auch nicht allzuviel zu kaufen. Frühstück besteht daher nur aus Joghurt und Keksen. Wir machen eine kleine Rundfahrt und besuchen die M??? Caves und den Kings Rock. Dann ab nach Süden nach Ravensthorpe - was für ein Kaff - und weiter nach Hopetown. Kaum sind wir am Meer angekommen fängts auch glatt zu regenen an. Deshalb machen wir einen Abstecher in den Fitzroy River N. P. und entlang einiger kleiner Schotterwege immer wieder ans Wasser. Zwei mal probieren wir auch sogenannte 4WD Strecken aus, drehen aber jedes mal nach ein paar Kilometern wieder um. Nichts für unerfahrene Großstadtindianer. Zum Schluß, bei immer stärker werdendem Regen geben wir auf und fahren nach Hopetown zurück. Jetzt hat sie Karre auch endlich die typisch australische-orange Dreckkruste. Abendessen mit Suppe (4 Portionen Chicken Noodles), Steaks (ca. 60 dag) und Chips - alles bei Regen im Auto gekocht.


Gleich in der Früh drehen wir noch eine Photorunde im Fitzroy R. N. P. Danach gehts über unsealed roads die Küste entlang ostwärts. Teilweise auf 4 WD Tracks besuchen wir wunderschöne Buchten und Strände, an denen das Wasser hellgrün leuchtet. Zu Mittag picknicken wir an einem der weit ins Land reichenden Meeresarme. Nach einem Zwischenstop in Esperance zum Tanken (131 l da schaut der Tankwart schon obs nicht irgendwo wieder ausgeronnen ist), Einkaufen, Geldwechseln und Telephonieren (in Wien ist immer noch ein Sauwetter - häh häh) fahren wir noch ca. 70 km weiter in den Cape Le Grand N.P.. An einem wunderschönen breiten weißen Sandstrand braten wir unsere Steaks und verbringen den späten Nachmittag. Morgen wollen wir ganz zeitig aufstehen um einen der hier recht zahlreichen Hügeln, oder besser vielleicht Monoliten zu besteigen und einen tollen Sonnenaufgang über den Buchten zu erleben.



Mehr und größere Photos gibts von Perth, den Pinnacles, vom Wave Rock und aus Esperance.

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Last Updated: 2004-10-03