Spät brechen wir heute auf, erreichen aber trotzdem
schon zu Mittag das 260 km entfernte Yulara Resort. Hier wurde mitten in die Halbwüste
einfach ein Touristenzentrum hergestellt. Von Aborigines geleitet arbeitet hier vorwiegend
"weißes" Personal. Hotels, Supermarkt, Bank, Tankstelle, Caravan Park usw.. Der
Supermarkt ist zwar recht gut sortiert, aber natürlich nicht gerade billig. Nach einem
Imbiß und nach der Aufstockung der Bargeldreserven in der hiesigen Bank, begeben wir uns
zuerst einmal zu den Olgas (Bergformation ca. 35 km entfernt vom Ayers Rock). Eine 6-7 km
lange Wanderung im Valley of Winds zieht sich bei der Hitze (sicher über 40 Grad und fast
nirgends Schatten) und beim ständigen auf und ab ganz schön in die Länge. Am
Rückweg, vorbei an einem "Emergency Wasserdepot", lesen wir auch noch eine Britin bzw.
Neuseeländerin auf, die die Temperatur und den steinigen Weg doch etwas
unterschätzt zu haben scheint. Mit viel zu wenig Wasser und mit schlechtem Schuhwerk ist
sie einfach losmaschiert und hat anscheinend einen kleinen Hitzschlag gekriegt. Wir geleiten sie
zurück zum Parkplatz, wo sie sich im (klimatisierten) Gepäckfach eines der
großen, für Japaner bestimmten, Reisebusses einmal abkühlen kann. Unser Auto
dagegen kocht! Ich muß meine Jogginghose um das Lenkrad wickeln, damit ich mir nicht die
Finger verbrenne. Die Klimaanlage braucht fast eine halbe Stunde, um die ärgste Hitze
hinauszublasen.
Wir fahren als nächstes zum Uluru, da Stefan hinaufklettern
möchte. Dort prangt aber ein Schild: "Wegen schlechter Wetterlage ist der Aufstieg bei
1000 A$ Strafe verboten". Kein Kommentar. Wir sehen uns deshalb am Fuß des Berges
noch etwas um, bevor wir die Sunset-View Area ansteuern und dort gleich auch das Abendessen
abhalten. Der Sunset ist dann wegen aufziehender Wolken aber wenig spektakulär. Da die
Wasservorräte heute erheblich dezimiert wurden, müssen wir noch 4 l Mineralwasser
nachkaufen. Auch der Benzintank ist wieder durstig. Erfreulich der recht humane Benzinpreis von
91.5 Cent / Liter.
Tagwache um 5:30. Schneller Aufbruch um bei Sunrise zwischen 2000 Japanern den Uluru
(=Ayers Rock) zu beäugen. Danach wagt Stefan den Aufstieg. Ich hab das 1994 schon mal
gemacht und verzichte freiwillig. Inzwischen unterhalte ich mich am Fuß des Monoliten mit
einem jungen Aussie, der sich gerade - auf seinem Jeep sitzend - das Frühstück kocht.
Gemeinsam amüsieren wir uns über die japanischen Ameisen, die in endloser Zahl den
steilen Berg hinaufkraxeln. Als Stefan wieder zurück ist brechen wir in den Kings Canyon
auf. Dort trudeln wir gerade in der größten Hitze ein und es wird daher zuerst einmal
der Pool am Campingplatz entsprechend begrüßt. Erst gegen 4 Uhr brechen wir zum
Canyon auf.
Der 6 km lange Rundmarsch ist als 3-4 Stundentour
angekündigt und als schwierig eingestuft. In 80 schweißtreibenden Minuten haben wir
es aber trotzdem geschafft. Der Ausblick in die "Garten Eden" Schlucht ist einfach super. Der
Pool danach (sorry Nichtraucher), ebenfalls. Ein paar Stunden Abkühlung und ein
anständiges Abendessen im Resortrestaurante beschließen den Tag.
Erst recht spät brechen wir heute zurück in Richtung Erldunda auf. Weil es schon um 8 Uhr morgens recht warm ist wird Eiscaffee, Vanilleeis und Obst gefrühstückt. Auf der Fahrt stoppen uns zwei Aborigines, denen das Benzin ausgegangen ist. Es gelingt ihnen aber nicht mit dem fast Gartenschlauch-dickem "Schläucherl" etwas aus unserem Tank zu kriegen. Es ist freilich auch nicht mehr allzuviel drinnen. In Erldunda kühlen wir zuerst einmal ein wenig ab, bevor wir ans Wäschewaschen gehen. Mit den hier üblichen, recht vorsintflutlichen, US-ähnlichen Maschinen ist das kein Problem, vorausgesetzt man hat nicht das Waschpulver vergessen - gulp. Trockenzeit ein paar Minuten bis max. eine 1/2 Stunde. Am Abend beginnen wir das Auto zu putzen, damit wir morgen bei der Autorückgabe auch unsere Reinigungskaution wieder zurückbekommen.
Spät aufgestanden; sämtliche restlichen Lebensmittel zum Frühstück verspeist; Auto in den Urzustand zurückversetzt (d.h. zusammengebaut und gesäubert); die Taschen gepackt. Alice Springs ist in knapp 2 1/2 Stunden erreicht. Wir fahren zunächst ein wenig zuweit in die Stadt hinein und drehen dann ein kleine Runde in die Vororte hinaus um ein Motel zu finden. Schlafzimmer, Küche/Eßzimmer/Couch, Bad für 70 A$. Die Air Condition macht jede Außentemperatur erträglich. Wir laden das Gepäck aus und fahren zur Brits Rental Station, die natürlich am anderen Ende von Alice liegt. Der Flughafen ist dafür an dem Ende wo auch das Motel steht. Noch einmal muß vollgetankt werden und dann wird die Karre, mit der wir in 18 Tagen ungefähr 6200 km zurückgelegt haben anstandslos zurückgenommen. Auch der Cleaning-fee wird rückgebucht. Bin mal gespannt wie so eine Rückbuchung auf eine Kreditkarte auf der Abrechnung aussieht. Mit dem Taxi ins Zentrum bringen lassen. Kurz einkaufen (Souvenirs, usw.) dann marschieren wir zu Fuß ins Motel zurück. Stefan verschläft den Nachmittag und ich packe unsere große, über 20 kg schwere, Reisetasche einmal aus und wieder ein, damit morgen im Flieger nichts kaputt geht. Nebenbei wiedermal ein paar Nachrichten via TV mitbekommen. Am recht angenehm kühlen Abend schlendern wir noch einmal ins Zentrum hinein ein wenig Sightseeing. Ist aber außer einem kleine Flohmarkt nicht viel los.