In der Früh starten wir zu einem
zweistündigen Rundflug über die Kimberlys und die Bungle Bungles. In
zwei Kleinflugzeugen geht es zuerst über ein riesiges Gebiet auf dem sich nur 2
Diamantminen (eine davon die sechstgrößte der Welt) befinden. Tolle
geologische Formationen und ein sehenswertes Panorama eröffnen sich uns als wir
aus einer Regenwolke wieder in die Sonne kommen. Unter uns finden wir noch einmal
den Lake Argyle der mit seinen ca. 600 qkm ungefähr neun mal das
Wasservolumen des Hafens von Sydneys (und der ist schon riesig) hat. Aus dem Damm
fließen pro Sekunde 60 m3 Wasser vollkommen ungenutzt ab. Der Damm wurde
ursprünglich gebaut um Land zu bewässern und mehr Siedler in den Norden
zu locken. Die Australier hatten nach dem 2. Weltkrieg Angst um den
äußerst dünn besiedelten Nordteil des Kontinents, da er sich als sehr
verwundbar zeigte (Darwin würde von den Japanern bombardiert). Heute werden
durch den Lake Argyle nur etwas mehr als 10.000 ha bewässert obwohl Potential
für mindestens die 4-fache Fläche vorhanden wäre. Im See, indem sich
mittlerweile die Fischzucht angesiedelt hat, finden sich neuerdings aber auch
Salzwasserkrokodile die sich, angezogen durch den Fischreichtum, hier anzusiedeln
beginnen. Wir fliegen mit ca. 200 km/h in einer Höhe von 150 bis 300 Metern
über die absolut sehenswerten Formationen der Bungle Bungles (muß man
einfach gesehen haben), die erst vor ca. 15 Jahren, als letzter weißer Fleck auf der
australischen Landkarte kartographiert wurden. Für die Strecke, die wir in nur
einer Stunde im Flugzeug zurücklegen, wären wir nach Auskunft des Piloten
4 bis 5 Tage mit dem 4WD Jeep unterwegs. Nach dem Rundflug starten wir noch eine
kleine Kletterpartie im Hidden Valley, das den Bungle Bungles vom Aussehen her sehr
nahe kommt.
Am
späten Nachmittag (Northern Territory Time) werden noch einmal die
Vorräte angefüllt (490 Liter Diesel für den Truck, 180 Liter für
den Toyota, Wasserkanister, Eis !, Futter usw.) da wir nun 3 Tage durchs Outback
kurfen werden. Ich kauf mir noch schnell einen Polster, da das Schlafen auf dem flachen
Untergrund nicht unbedingt bequem ist. Nach einem Mittagessen am Rand des .... Lakes
(Name ?) gehts auf dem Victoria und Northern Highway weiter nach Südwesten.
Noch wissen wir nicht ob wir die Flüsse bei Wyndham überhaupt
überqueren können (3 Meter Hochwasser).Wir fahren nördlich des
G..... Highways (?), der Straße mit dem längsten Geradeausstück der
Welt - 460 km! So 60 km vor Wyndham ist die Straße einfach von 31.10.94-
12.1.95 gesperrt. Jetzt gehts off-road erst richtig los. Der nächste Ort liegt 250 km
entfernt. Nach 3 Stunden sind wir 150 km weiter an einem Wasserloch angekommen.
Niemand da. Ob die Straße über die Flüsse offen ist wissen wir noch
immer nicht. Wir werden noch ca. 1 Stunde weiterfahren und dann im Busch campieren.
Kurz vor dem auserwählten Lagerplatz ist der Keilriemen der Servopumpe im
Truck gerissen. Das 15 Tonnen Ungetüm läßt sich daher nur ziemlich
schwer lenken. Nach dem Abendessen fängt es auch noch an zu Regnen. Daher
müssen Steve (der Fahrer) und Michael (mein Zeltgenosse und im Zivilleben
M.A.N. LKW-Mechaniker) bei strömenden Regen und vollkommener Dunkelheit
versuchen den Keilriemen zu wechseln. Nicht so ganz einfach wie man sich vorstellen
kann.
Der Regen in der Nacht war zwar nicht sehr
tragisch, trotzdem sind einige Leute naß geworden. Ein Zelt ist vollkommen
abgesoffen und mußte gewechselt werden. Es stellt sich heraus, daß die Zelte
in Darwin nicht neu imprägniert werden konnten, weil einfach kein Spray
aufzutreiben war. Ich + Michael haben Glück, Zelt No. 7 bleibt dicht ist aber
natürlich vollkommen verdreckt als wir es einpacken. Nach 2 Stunden Fahrt mit
einem Schnitt von 37 km/h - das sagt wahrscheinlich alles über die
Straßenverhältnisse (Morast wechselt mit faustgroßen Steinen) bleiben
wir am Gibson River hängen. Das was normalerweise ein Bach ist hat jetzt bei der
Furt mehr als 1,5 m Wassertiefe und ist fast 20 m breit. Für den Toyota
unüberwindbar. Die Wassertiefe wird übrigens mit dem sogenannten
"Guide-Test" ermittelt. Der Guide muß sich opfern und in der Schlammbrühe
ein Bad nehmen um Wassertiefe, Strömung und etwaige Löcher zu
untersuchen. Ein nicht ganz ungefährliches aber auf jeden Fall sehr schmutziges
Unterfangen. Uns bleiben 2 Alternativen: 1. 500 km zurück und 1000 km Umweg
oder 2. WARTEN. Nach einem kurzen Test (Stock in der Wasserlinie einschlagen und
warten) stellt sich heraus, das die Flut schon wieder zurückgeht. Wir warten. Nach
Erkundung der näheren Umgebung (vielleicht findet sich eine flachere Stelle)
vertreiben wir uns die Zeit mit Kreuzworträtseln (artet in einem Chaos aus, wenn
sich 7 Leute mit nur einem Schreiberling draufstürzen). Nach nur 1,5 Stunden wird
unsere Geduld belohnt.
Der Wasserstand hat sich schneller gesenkt als erwartet. Wir
kommen jetzt ohne Probleme durch den 90 cm hohen Fluß. Es geht weiter, aber
der nächste Fluß ist sicher nicht weit. Am frühen Nachmittag erreichen
wir den Mt. Barnett und campieren in der Nähe eines Wasserlochs. Das Baden ist
herrlich. Im flachen Wasser liegen einige völlig flache Felsen, die eine
phantastische Liege abgeben. So verbringen wir dösend 2 Stunden im über
30 Grad warmen Wasser. Am Abend fordert uns Martin nach dem Abendessen auf,
unsere Taschenlampen zu holen und zum Wasser zu kommen. Im Schein der Lampen
werden dort die rot reflektierenden Augen der Süßwasserkrokodile sichtbar.
Wir finden mindestens 10 Krokos im Wasser. Für so manche ein ziemlicher
Schock, obwohl die hiesigen Krokos nur ca. 1,5 Meter lang werden, sehr scheu sind und
für Menschen "angeblich" keine Gefahr darstellen. Der Abend wird noch lang, in
der Nacht regnets wieder.
Weiter nach Westen. Bell Creek.
Ein Bach mit extremen Ausmaßen. 2 Meter tief, starke Strömung treibendes
Holz. Steve probierts mit dem Truck keine Chance. Schon gar nicht für den
Toyota. Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein Jeep mit einem Haufen
besoffener Abos. Einer liegt schon auf dem Boden. Wir warten - wieder. Mit ein
bißchen Pech kann es uns passieren, daß wir zwischen den Flüssen
einfach eingeschlossen werden. Ein weiterer Jeep kommt. 2 Aussies. Stockmens
(australische Cowboys) von einer Farm. Sie checken das Wasser (Guide Methode +
Stock um nicht abgetrieben zu werden). Dann machen sie ein Feuer und kochen Tee
(thats life). Sie sind schon seit 5 Tagen unterwegs um Weidezäune zu kontrollieren
(500 km !!!). So sehen sich auch aus. Auf ihrem Pickup (ein Toyota natürlich)
tuckert ein Stromgenerator. Für den Kühlschrank, der auf der
Ladefläche steht (Ausieeeeee). Aber zumindest die ersten Menschen seit 2 Tagen.
Den Abos auf der anderen Seite reißt endgültig die Geduld sie fahren los. 8
Leute auf einem Toyota quer durch. Das Wasser rinnt bei den Seitenfenstern des Pickups
herein. Aber der Motor läuft und läuft. Die Strömung treibt sie leicht
ab, aber sie schaffens. Als sie die Tür öffnen rinnt das Wasser aus dem Auto
- es war verdammt knapp. Sie haben übrigens schon seit 6 Uhr Morgens gewartet -
jetzt ist es fast Mittag - und sie sind stockbesoffen. 2 leere Kisten "Emu Export" (es kann
nur eines geben) lagern noch an der anderen Flußseite. Wie viele schon
davongeschwommen sind wird man nie erfahren. Nach einiger Zeit des Wartens schaffts
auch der Truck. Die Anderen (es ist noch eine Toyota mit einer Abo-Family
dazugekommen) warten noch. Wir bauen das Mittagessen auf. Wir warten. Das Wasser
sinkt. Im Konvoi wird übergesetzt. Keine Probleme. Nach einer Stärkung
für alle gehts weiter. Wir fahren durch Schlamm und Lacken, da sich die
Straße und einige Bäche just auf dem gleichen physikalischen Platz befinden
wollen. Der Truck steht trotz 4 WD und Differenzialsperre bei einem Tempo von 60 bis
80 km/h manchmal quer. Dementsprechend schaut die Kiste auch aus.
Der Dreck spritzt über 3 Meter hoch. Die Seitenfenster
sind binnen Minuten vollkommen undurchsichtig mit rotem Schlamm überzogen,
obwohl wir den Truck heute schon im Fluß "gebadet" haben. Jetzt gehts gerade
wieder bei Temperaturen um die 40 Grad eine kleine Hügelkette hinauf. Ein
Schlagloch jagt das andere. Während ich dies hier niederlege stehen wir gerade
mitten in einem Bach und Martin probiert sich mit einem Besen als Fensterputzer. Kurzer
Zwischenstop in Wyndjana um uns die dortige Schlucht anzuschauen. Höllisch
heiß - weit über 40 Grad, das Wasser im Kanister kocht. Weiterfahrt nach
Derby mit Vollgas, es beginnt wieder zu regnen.
Die Nacht war wunderbar. Das
Zelt ist endlich wieder komplett trocken. Heute steht nur eine relativ kurze Etappe nach
Broome, auf einer sehr guten Straße, auf dem Plan. Der Campingplatz von Broome
liegt direkt am (indischen) Ozean. Eine erste Abkühlung. Am späten
Nachmittag fahren wir noch an den Cable Beach und baden in der 2 Meter hohen
Brandung. Der Strand hat seinen Namen vom Unterseetelegraphenkabel, das hier "an
Land geht". 26 km feinster Sandstrand ohne Leute (auf 2 km vielleicht 5 menschliche
Wesen). Der Truck fährt den Stand entlang und wir bleiben dort wo's uns gerade
gefällt. Das Wasser hat Badewannentemperatur, nur das Wellenbad ist auf die
Dauer recht anstrengend. Es gibt Abendessen mit Sekt am Strand. Der Sunset wird
genossen. Der Abend wird noch sehr, sehr lange. Bis 4 Uhr Früh zieht sich im
Camp eine Diskussion um Gott und die Welt, bei der das Bier der eindeutige Sieger
bleibt. Thomas stellt mit 16 Dosen (375 ml) an einem Abend den Rekord auf. Dabei ist er
- soweit ich das überhaupt noch halbwegs objektiv beurteilen kann - eigentlich
nicht betrunken. Naja.
Obwohl erst um 4 Uhr schlafen gegangen und heute eigentlich Ruhetag ist, werden wir um 6 aus dem Zelt getrieben. Stechmücken. Ich bin relative fertig. Vormittags schauen wir uns den Peer an um vielleicht ein paar Delphine zu sehen. Negativ. Danach gehts ins Stadtzentrum zum Shopping. Da sich Michael gestern den Fuß an einer Glasscherbe zerschnitten hat, besorg ich mir endlich ein paar Badelatschen (Surfschuhe). Bisher war ich großteils barfuß unterwegs. Nachmittags relaxen und schwimmen am Campingplatz. Abends findet die Geburtstagsfeier für Hans (55 unser ältester Teilnehmer) statt. Neben der sich schnell verflüchtigenden Eistorte gibts natürlich wieder jede Menge Bier und eine perverse Wette: Thomas wettet, daß er schneller 3 Dosen Bier austrinken kann als Ingo 2 Scheiben trockenes australisches Toastbrot essen kann. Keiner kanns glauben, er gewinnt aber locker. Eigene Test bestätigen es: australisches Toastbrot ohne Flüssigkeit staubt einem nach 2 Bissen aus den Ohren. Totmüde falle ich ins Zelt. Stehend/liegend K.O.
Nach mehr als sieben Stunden herrlichen Schlafes geht es heute wieder los. Richtung
Osten wird Fitzroy Crossing angepeilt. Die ca. 400 km betonierter Highway sollten kein
Problem darstellen. Von Fitzroy werden wir morgen dann Richtung Tanami
Track/Wüste starten. Die Fahrt ist ereignislos und entspannend.
Dösen/Schlafen ist angesagt. Beim Campaufbau ist ein kleiner Leguan (1 m) ganz
fasziniert von unseren Zelten. Erst nach wiederholten Versuchen läßt er sich
verscheuchen. Der Nachmittag wird im Pool verbracht. Die Nacht bringt einen
Wassereinbruch ins Zelt während eines Dauerregens. Ist aber alles nicht so
tragisch, wird bei 40 Grad am Tag schon wieder trocknen (hoffentlich). An dieser Stelle möchte
ich vielleicht einmal ein paar Worte über meine ReisegenossInnen verlieren: Als
erstes sind da natürlich Steve und Marie - ein Ehepaar übrigens - die uns
quer durchs Land schaffen und dabei auch noch verpflegen. Sie wohnen normalerweise in
Melbourne und sind Australier bis ins Knochenmark. Dazu gehören natürlich
auch ihre europäischen Ahnen (z.B. Maries Großmutter war
Französin). Steve fährt diese Tour schon zum 28igsten Mal (28 * 8500 km =
...). Er kennt jedes Schlagloch und ist mit jedem Känguruh per-Du. Er ist nicht nur
mit Marie sondern auch mit seinem Truck verheiratet. Wenn wir in Melbourne
ankommen wird er mit einer großen Bustour in einem Monat einmal um den
Kontinent fahren (so 26 oder 28.000 km). Das bezeichnet er als "Erholung", weil er die
Touristen dann jeden Abend einfach beim Hotel "abgeben" kann. Beide haben Australien
noch nie verlassen und besitzen auch keinen Paß. Sie können sich
europäische Verhältnisse (Bevölkerungsdichte, kleine Länder,
Grenzen, unser Temperaturen,...) einfach nicht vorstellen. Nun zu Martin dem
eigentlichen Reiseführer oder besser Guide. Es ist Wiener und hat beruflich schon
so ziemlich alles probiert (Büroartikel verkauft, Spielplätze gebaut,...). Er
verbrachte zwei Jahre in Südafrika, bevor er bei Montagearbeiten eines
Spielplatzes in Moskau seine australische Freundin kennenlernte. Jetzt lebt er in Perth (an
der Westküste). Angefangen hat er hier als Hamburger-Koch. Jetzt fährt er
als deutschsprachiger Guide durch die Lande. Der Fremdenverkehr ist in Australien erst
im Entstehen. Ein Entwicklungsland aus österreichischer Hinsicht. Letztes Jahr
waren ganze 3 Mio. Touristen in Australien. Zwar 10 mal soviel wie noch vor ein paar
Jahren, aber nichts im Vergleich zu Österreich. Er versucht (in Zusammenarbeit
mit mir) den übrigen (deutschen) Mitreisenden endlich ein bißchen
Österreichisch beizubringen. Häferln, Hangerln, Stockerln, Zwetschken etc.
sind halt nicht jedermanns/fraus Sache. Hier sind die übrigen: Zuerst Hans und Rita
ein Ehepaar aus Hamburg. Sie bleiben 10,5 Wochen in Australien, und besuchen auch
Ritas Bruder der vor 40 Jahren ausgewandert ist (sie hat ihn 36 Jahre lang nicht
gesehen). Dann Norbert, ein ehemaliger Postler, jetzt kutschiert er tw. als Weinpromoter
durch die Welt. Weiters Ralf aus Brandenburg, er ist - nicht nur für meinen
Geschmack - der Ungustl der Gruppe. Naja, einen muß es schließlich geben.
Er war derjenige der in Melbourne gewartet hat, obwohl wir in Darwin gestartet sind.
Dann ist da noch Ute, sie arbeitet im Sozialministerium in Thüringen. Sie
schläft meistens augenblicklich ein, wenn der Truck sich in Bewegung setzt.
Manchmal fragen wir uns, warum sie ihren Urlaub nicht zu Hause im Bett verbringt. Zum
Schluß sind da noch Angelika, Ingo und Thomas (Tom) aus Hamburg. Angelika
hat irgendetwas mit EDV (EDV-Beauftragte, seltsam aber über unsere Jobs haben
wir eigentlich nie richtig gesprochen) in einem deutschen Stahlkonzern zu tun. Sie ist
schon zum zweiten mal in Australien und wird schon von Alice Springs wieder
heimfliegen, da sie zuvor schon die Westküste bereist hat. Tom und Ingo sind
beide schon seit 6 oder 8 Jahren Zeitsoldaten in der BRD. Komisch, aber irgendwie
unterscheiden sie sich total vom Bild eines (österreichischen) Berufssoldaten. Es
läßt sich wunderbar mit ihnen diskutieren und traschen. Einen hät ich
fast vergessen: Michael, mit dem ich das Zelt teile. Er ist der jüngste der Gruppe
(22). Er arbeitet als gelernter LKW-Mechaniker in Annaberg (Erzgebirge, Sachsen). Seit
der Wende träumt er von Australien. Heuer hat er sich seinen Traum, für
den er 5 Jahre gespart hat, erfüllt. Er ist dementsprechend vorbereitet, hat diverse
Australienbücher + Karten im Kopf, ist aber auch beim Improvisieren ein Meister
(siehe später in Melbourne). Wir verstehen uns nach einigen
Anfangsschwierigkeiten (Dialekte) sehr gut und es entspinnen sich oft lange
nächtliche Diskussionen.
Zuerst auf dem Highway zurück nach Halls Creek. Von dort gehts südöstlich durch die "Tanami". Ca. 1040 km müssen auf dem berühmt-berüchtigten Tanami Track bewältigt werden. Diese Piste ist in den Straßenkarten als "befahrbarer Weg" eingezeichnet. Die Strecke nach Derby (durch die Flüsse) war noch eine "main road". Wir sind aufs Schlimmste gefaßt. Wir machen noch einen Abstecher zum Wolfe Creek Meteoriten Krater. Er ist der zweitgrößte seiner Art (weltweit). Vom Kraterrand hat man eine wunderschöne Aussicht über das flache Land. Viel gibts daher auch nicht zu sehen. Der Tanami Track stellt sich als schnurgerade Piste heraus. Sie ist aber überraschenderweise relativ gut befahrbar. Großzügig angelegt ist sie ausreichend breit - so 15 oder 20 m - und beim nicht vorhandenen Verkehr kann man sich seine Spur ohnehin frei aussuchen. Mit Vollgas gehts los. Bei rund 2500 Umdrehungen/Minute schafft der Truck gerade so 85 vielleicht 90 km/h, hinter uns ziehen wir einen schöne Staubwolke nach. Am Nachmittag fahren wir durch einige Regengüsse. Wenn der Truck durch etwas tiefere, mit Regenwasser gefüllte Querrillen fährt, schwappt das Wasser Vorne über das Fahrerhaus (so 3,5 oder 4 Meter). Alle die - nach europäischen Muster - ihr Auto lieben und verhätscheln, sollten hier besser nicht herkommen. Als wir das Buschcamp aufschlagen regnet es gerade wieder mal. Das läßt das schlimmste für die Nacht befürchten. Wir (Michael und ich) versuchen das Dach mit einer extra Plastikfolie dicht zu kriegen. Was beim dauernden Wind ein unmögliches Unterfangen ist. Als wir schließlich mit dem Aufbau fertig sind, hört der Regen Gott sei Dank auf. Die Folie wird in den kommenden Minuten so und so vom Wind zerfetzt. Glück muß man haben. Es ist am Abend angenehm kühl (20-25 Grad), gerade richtig für ein Lagerfeuer und einen angenehmen Schlaf.